Film und Staat – Film­schaf­fende in „illiberalen De­mo­kra­tien“ | Podiumsdiskussion am 9. Juli 2021, 19 Uhr

 

9. Juli 2021, 19 Uhr, Sudetendeutsches Haus, Hochstr. 8, 81669 München (Karte

Der ungarische Premier Viktor Orbán war der erste Regierungschef eines EU-Staates, der sich 2014 offen zum „Illiberalismus“ bekannte. Wenig später folgte ihm die 2015 neugewählte polnische Regierung nach. In beiden Staaten sind demokratische Strukturen weiterhin vorhanden, zugleich aber gewinnen ethnischer Nationalismus, eine deklarierte Priorisierung des Sicherheitsdenkens und Euroskeptizismus an Bedeutung. Eine antipluralistische Kulturpolitik sieht die Rolle von Medien und Film in erster Linie darin, affirmativ die Position der Regierung zu vertreten. Wie in den letzten Jahren nicht nur in Ungarn und Polen geschehen, sind eine regierungskonforme Personalpolitik sowie einengende Vorgaben zu Arbeits- und Finanzierungsbedingungen wirksame Mittel, um die Kunst- und Meinungsfreiheit einzuschränken. Vor diesem Hintergrund stellt die Podiumsdiskussion des Filmfestivals Mittel Punkt Europa die Situation der Filmschaffenden in einer „illiberalen Demokratie“ in den Fokus und fragt unter anderem nach ihren Handlungsspielräumen oder den Möglichkeiten, einen kritisch denkenden Nachwuchs auszubilden.

Zu Gast: Mihály Schwechtje (Regisseur, Ungarn) und Urszula Biel (Filmhistorikerin, Polen)
Moderation: Tobias Weger (Institut für deutsche Kultur und Geschichte  Südosteuropas).

Eine Kooperationsveranstaltung von  Collegium Carolinum,  Institut für deutsche Kultur und Geschichte Südosteuropas an der LMU München und der Petra-Kelly-Stiftung

Eintritt frei,  Anmeldung erforderlich
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Anabasis Online Residency | 19 July – 01 August 2021

 

19 July – 01 August 2021, Online

The residency ANABASIS inspired by Paul Celan, one of the most important German-speaking poets of the twentieth century, will feature German and Ukrainian artists working with new media. The artists are invited to deal with questions of identity and posthumanism in a funded workshop and project phase. The resulting works will be presented in November 2021.

Curators: Oleksandr Sushynskii and Sebastian Unger

For  more information see here (externer Link).

Vortrag (München) | „Grete Csaki-Copony und Margarete Depner – Künstlerische Selbstentwürfe in den politischen Wirren des 20. Jahrhunderts“

Margarete Depner: Die Sinkende, 1933, Marmor, 127 x 42 cm, Ausstellung „Der Traum vom Museum ,schwäbischer‘ Kunst“ im Kunstmuseum Stuttgart. © Josef Balazs

 

27. Oktober 2020, 19 Uhr
Haus des Deutschen Ostens (HDO), Am Lilienberg 5, 81669 München (Karte)

Das Haus des Deutschen Ostens lädt in Kooperation mit dem Verband der Siebenbürger Sachsen in Deutschland e.V., der Kulturreferentin für Siebenbürgen und gefördert von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien am Dienstag, den 27. Oktober 2020 um 19 Uhr zu einem Vortrag der Kulturreferentin für Siebenbürgen, Dr. Heinke Fabritius, ein: „Grete Csaki-Copony und Margarete Depner – Künstlerische Selbstentwürfe in den politischen Wirren des 20. Jahrhunderts“.

Mit „Käthe Kollwitz und Grete Csaki-Copony. Künstlerinnenleben in Berlin“ hatte die von der Kulturreferentin für Siebenbürgen, Dr. Heinke Fabritius, initiierte Vortragsreihe „Deutschsprachige Künstlerinnen im und aus dem östlichen Europa“ im Oktober 2018 im Haus der Heimat in Nürnberg ihren Auftakt.
Die Vortragsreihe, die als laufendes, stets um neue Protagonistinnen und Themenbereiche erweitertes Angebot konzipiert ist, richtet sich an ein breites Publikum und findet in Kooperation mit Museen, Bibliotheken, Vereinen und Volkshochschulen statt. Der Vortrag am 27. Oktober ist Teil des Begleit­programms der Ausstellung „Wer bin ich? Wer sind wird? – Zu Identitäten der Deutschen aus dem östlichen Europa“, die vom 16. Oktober 2020 bis zum 9. April 2021 im Haus des Deutschen Ostens zu sehen ist.

Künstlerische Selbstentwürfe sind immer auch Ausdruck von (Suche nach) Identität – weiblicher, nationaler/ethnischer, politscher – und zwangsläufig werden sie von den Verwerfungen der Zeit mitgeprägt. Margarete Depner (1885-1970) und Grete Csaki-Copony (1893-1990), zwei Künstlerinnen aus Siebenbürgen, haben beide entscheidende Stationen ihrer Karriere im Berlin der Zwischenkriegszeit erlebt. Mit ihrem Werk blieben sie auch nach dem Zweiten Weltkrieg öffentlich präsent. Anhand ausgewählter Arbeiten beleuchtet der Vortrag das Selbstverständnis der beiden Frauen als bildende Künstlerinnen, Mütter, Ehefrauen, Zeitgenossinnen im Netzwerk europäischer Kunstszenen.

Dr. Heinke Fabritius ist seit 2017 Kulturreferentin für die Regionen Siebenbürgen / Bessarabien / Bukowina / Dobrudscha / Maramuresch / Moldau und Walachei. Das Studium der der Philosophie und der Kunstwissenschaft an der TU Berlin hat sie 2006 mit einer Promotion zur Zeichnung der Goethezeit abgeschlossen. Sie kann langjährige wissenschaftliche Tätigkeit in Forschung und Lehre aufweisen, wobei Geschichte und Kultur der Regionen Ostmitteleuropas seit je einen wesentlichen Schwerpunkt ihrer Arbeit bilden.

Anmeldung erforderlich: per E-Mail unter poststelle@hdo.bayern.de oder telefonisch unter 089-449993-0.

 

Bericht | Sommerakademie über siebenbürgisches Kulturerbe

Im Möbelmal-Workshop mit Zsolt Máthé | Foto: © Andrea Rost

In der ADZ online vom 18. Oktober 2019 berichtet Michael Mundt über die Sommerakademie, die vom DJVS in Zusammenarbeit mit dem Arbeitskreis für Siebenbürgische Landeskunde Heidelberg-Hermannstadt (AKSL) und dem Institut für deutsche Kultur und Geschichte Südosteuropas (IKGS) organisiert wurde.

Der ganze Bericht hier (externer Link)

Vortrag | Käthe Kollwitz und Grete Csaki-Copony – Künstlerinnenleben in Berlin

 

Am Donnerstag, 13. Juni 2019, 19 Uhr, hält Dr. Heinke Fabritius einen Vortrag über Käthe Kollwitz und Grete Csaki-Copony.

Zahlreiche deutschsprachige Künstlerinnen aus dem östlichen Europa haben sich im Laufe des 20. Jahrhunderts in den großen Metropolen – Berlin, München, Köln oder Düsseldorf – niedergelassen. Die Gründe dafür sind vielfältige, oft auch politische. Einige dieser jungen Frauen haben mit ihrem bildnerischen Werk markante Positionen errungen und die Kunstszene geprägt. Nicht zuletzt aus den Erfahrungen ihrer Herkunft schöpfend, geben sie unerwartete Hinweise um Europa in seiner Vielfalt zu denken.
Die Kulturreferentin stellt in ihrer Reihe DEUTSCHSPRACHIGE KÜNSTLERINNEN AUS DEM ÖSTLICHEN EUROPA Leben und Werk von jeweils zwei Frauen vor und beleuchtet dabei sowohl deren spezifische Lebenswege als auch maßgebende Hauptwerke.

Dr. Heinke Fabritius ist Kulturreferentin für Siebenbürgen, Bessarabien, Bukowina, Dobrudscha, Maramuresch, Moldau und Walachei am Siebenbürgischen Museum in Gundelsheim am Neckar. Als Kunsthistorikerin ist sie mit der Kunst der Moderne und Gegenwart bestens vertraut und seit vielen Jahren in deren Vermittlung tätig.

Kontakt:
Martin-Opitz-Bibliothek
Arkadiusz Danszczyk
Berliner Platz 5
44623 Herne
Karte (externer Link)
arkadiusz.danszczyk@herne.de

Preisverleihung | Georg Dehio-Kulturpreis 2019 für Dr. Maciej Łagiewski und das Jugendensemble „Canzonetta“

Georg Dehio-Kulturpreis 2019

Georg Dehio-Kulturpreis 2019

 

Das Deutsche Kulturforum östliches Europa verleiht den Georg Dehio-Kulturpreis in diesem Herbst zum neunten Mal. Mit dem von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien, Kulturstaatsministerin Prof. Monika Grütters, dotierten Preis werden Persönlichkeiten und Initiativen geehrt, die sich in vorbildlicher Weise mit den Traditionen und Interferenzen deutscher Kultur und Geschichte im östlichen Europa bewahrend, zukunftsorientiert und im partnerschaftlichen Dialog auseinandersetzen.

Die siebenköpfige Jury unter dem Vorsitz von Dr. Felix Ackermann sprach den Hauptpreis dem polnischen Historiker und Museumsdirektor Dr. Maciej Łagiewski zu. In der Begründung heißt es:

„Sein beharrliches Engagement gilt der Erforschung, Bewahrung und Vermittlung des gemeinsamen wissenschaftlichen und kulturellen Erbes Schlesiens mit seiner Hauptstadt Breslau und seinem konsequenten Einsatz für die Verständigung zwischen Deutschen, Polen und Juden. In den 1980er Jahren initiierte er die konservatorische Arbeit am Alten Jüdischen Friedhof in Breslau und trug maßgeblich zur Rettung dieses Kulturdenkmals bei. 1991 wurde Maciej Łagiewski Direktor des Historischen Museums der Stadt Breslau und 1999 Direktor aller städtischen Museen. Sein erfolgreicher Einsatz, der manche Widerstände überwinden musste, galt der baulichen Wiederherstellung des Schlosses und insbesondere der Konzeption einer Dauerausstellung, die die Stadtgeschichte erstmals multiperspektivisch und ohne Auslassungen erzählte, und die Polen und Deutsche in gleicher Weise ansprach. Auf seine Initiative wurde u.a. auch die im Alten Breslauer Rathaus befindliche Galerie mit Büsten von bedeutenden Breslauerinnen und Breslauern zusammengestellt, die eine Verbindung zwischen der Vergangenheit der Hauptstadt Schlesiens mit ihrer Gegenwart symbolisiert. Dr. Łagiewski ist ein im europäischen Geist wirkender herausragender Brückenbauer zwischen den Menschen.“

Der Förderpreis geht an das Kinder- und Jugendensemble Canzonetta mit seiner Gründerin und langjährigen Leiterin Ingeborg Acker. Das im siebenbürgischen Kronstadt/Brașov beheimatete und im Umfeld des deutschsprachigen Johannes-Honterus-Lyzeums und der evangelischen Honterusgemeinde entstandene Ensemble hat Generationen von Kindern und Jugendlichen verschiedener ethnischer und konfessioneller Zugehörigkeit für das gemeinsame Singen und Musizieren begeistert. Aus der Begründung der Jury:

„Sein breites und facettenreiches Repertoire reicht von traditionellen Volksgesängen über geistliche Werke bis hin zu internationalen Klassikern. Es zeugt von einer intensiven, qualitätsvollen Auseinandersetzung mit dem vielstimmigen und vielsprachigen europäischen Kulturerbe, das seine Rückbindung stets im multikulturellen Gefüge Kronstadts und der Region findet. Das Ensemble, das sich über das Musikalische hinaus der Vermittlung von so dringend benötigen Werten wie Kollegialität, Teamgeist und Selbstbewusstsein an eine junge Generation verschrieben hat, entfaltet seine Wirkung weit über die Region hinaus, wie zahlreiche Auftritt im In- und Ausland belegen.“

Der Hauptpreis ist mit 7.000 €, der Förderpreis mit 3.000 € dotiert.

Die Preisverleihung findet am 26. September in Berlin statt.

Ausführliche Informationen zur Begründung der Jury und Pressefotos finden Sie in demnächst unter www.kulturforum.info

Zusammensetzung der Jury:

  • Dr. Felix Ackermann(Vorsitzender), Deutsches Historisches Institut Warschau
  • Dr. Ernst Gierlich, Kulturstiftung der deutschen Vertriebenen
  • Karoline Gil, Institut für Auslandsbeziehungen
  • Dr. Florian Kührer-Wielach, Institut für deutsche Kultur und Geschichte Südosteuropas an der LMU München (IKGS)
  • Bára Procházkova, Česká televize, Prag/Praha
  • Prof. Dr. Matthias Weber, Bundesinstitut für Kultur und Geschichte der Deut-schen im östlichen Europa, Oldenburg