Geförderte Publikationen

Florian Kührer-Wielach und Oliver Rathkolb (Hgg.)
Authoritarian Regimes in the Long Twentieth Century
Preconditions, Structures, Continuities – Contributions to European Historical Dictatorship and Transformation Research
Special Issue der Zeitschrift zeitgeschichte
Sprache: Englisch, 208 Seiten
V&R unipress, Vienna University Press 2022

Inhaltsverzeichnis

Die Beiträge widmen sich autoritären Regimes des 20. Jahrhunderts in Belarus, Griechenland, Italien, Lettland, Litauen, Österreich, Polen, Portugal, Rumänien, Spanien, Ungarn und der Sowjetunion. Mittels verschiedener geistes- und sozialwissenschaftlicher Methoden werden unterschiedliche Aspekte vor allem „kleiner“ Diktaturen untersucht: Entstehungsbedingungen, Strukturen, Kontinuitäten sowie vor- und nachgelagerte Prozesse politischer und gesellschaftlicher Transformation, die bis ins 21. Jahrhundert reichen und die europäische und globale Entwicklung auch in Zukunft prägen werden.

Gastherausgeberin: Angela Ilić
Vjesnik Istarskog arhiva [Bote des istrischen Archivs] 28 (2021)
Pazin, Kroatien 2021. Gefördert vom IKGS

In dieser Ausgabe der Bote des istrischen Archivs wurden ausgewählte Beiträge von der internationalen wissenschaftlichen Tagung „Writing History in Multicultural Regions of Southeastern Europe: The Role of Special Libraries and Archives“ veröffentlicht.

Die Tagung wurde im Oktober 2019 durch das IKGS gemeinsam mit dem Staatsarchiv Pazin und der Juraj-Dobrila-Universität in Pula organisiert. Die Teilnehmer, die sich im ehemaligen habsburgischen Mitterburg/Pazin und in der ehemaligen österreichischen Kriegshafenstadt Pola/Pula in Istrien versammelten, beschäftigten sich mit Fragen wie „Wie erforscht und schreibt man die Geschichte von multikulturellen Regionen in Südosteuropa?“ und „Wie kann die institutionelle Zusammenarbeit zwischen Wissenschaftlern, Spezialbibliotheken und -archiven verstärkt werden?“. Den englischsprachigen Tagungsbericht können Sie hier nachlesen.

Die nun veröffentlichten wissenschaftlichen Aufsätze enthalten Zusammenfassungen in kroatischer, englischer und italienischer Sprache.

Aus dem Inhalt:

Angela Ilić: Kako pisati povijest multikulturalnih regija jugoistočne Europe: uloga specijalnih knjižnica i arhiva [Geschichte schreiben in den multikulturellen Regionen Südosteuropas. Die Rolle von Spezialbibliotheken und -archiven], S. 139–145.

Georg Grote: Endeavour & Responsibility of the Historian – Creating an Archive of Ego Documents in Regions of Highly Contested Memories, S. 147–159.

Ivan Jeličić: Prilog o višejezičnosti socijalista u kasnohabsburškoj Rijeci: opaske o Samueleu Mayländeru [Ein Beitrag zur Mehrsprachigkeit der Sozialisten im späthabsburgischen Rijeka. Bemerkungen zu Samuel Mayländer], S. 161–180.

Vlatka Lemić: Arhivi, zajednica i društvo u globalnom okruženju: suvremeni trendovi i stručne prakse [Archive, Gemeinschaft (Community) und Gesellschaft in einem globalen Umfeld: Zeitgenössische Trends und Berufspraktiken], S. 181–196.

Olja Višković, Tullio Vorano: Tiskana i rukopisna ostavština u spomeničkoj Knjižnici »Giovanni Antonia Martinuzzi« [Gedruckter und handschriftlicher Nachlass in der Gedenk-Bibliothek Giovanni Antonia Martinuzzi], S. 197–217.

Mihovil Dabo: Okrugli stol: Međuregionalna i međunarodna suradnja [Bericht über die Podiumsdiskussion „Interregionale und internationale Zusammenarbeit“], S. 219–226.

Angela Ilić: Okrugli stol: izazovi istraživanja povijesti multikulturalnih sredina [Bericht über die Podiumsdiskussion „Herausforderungen bei der Erforschung der Geschichte multikultureller Umgebungen“], S. 227f.

Manfred Winkler
Haschen nach Wind: Die Gedichte
Herausgegeben von Monica Tempian und Hans-Jürgen Schrader

Arco Verlag 2018. Gefördert vom IKGS

Aus Czernowitz verschlug es in einem blutigen Jahrhundert jüdische Dichter, die heute berühmt sind und einen Mythos um ihren Geburtsort entfachten: darunter Paul Celan und Rose Ausländer, Aharon Appelfeld, Itzig Manger und Selma Meerbaum-Eisinger. Seltsam genug, daß mit Manfred Winkler einer der überragenden Dichter dieser Herkunft im deutschen Sprachraum – dem er in Rumänien und dann in Israel gegen alle Widerstände die Treue hielt – noch wenig bekannt ist.

Winklers Lyrik schöpft aus Spannungen: »Das Paradox und der Glaube gehören zur Grundlage meines Dichtens und meines Lebens. […] Licht und Dunkel, Tag und Nacht, Zeit und Ewigkeit – das klingt mir wie Akkorde und Rhythmen, diese seltsam bildschaffenden Wortklänge. Manchmal ziehen sie mich in die Tiefe, ich kämpfe mich mithilfe meiner Verszeilen wieder nach oben, sogar himmelwärts – und falle ebenso oft wieder auf die Erde«. Winklers Verse sind Ausdruck sprunghafter Phantasie im unruhigen Suchen nach Orientierung. Sie rufen die biblische Stadt Jerusalem mit ihren Tempelruinen und mythischen Mauern wach, die Landschaften der Wüste, Oasen am Toten Meer. Landschaftsmotive und Klänge entsteigen auch der zerstörten Welt seiner Kindheit vor der Shoah. In der Chiffrierung seiner wortmächtigen Sprachschöpfungen zeigt sich eine Nähe zu anderen Dichtern der Bukowina, so zu Alfred Margul Sperber, Rose Ausländer, Paul Celan, Ilana Shmueli und Alfred Kittner. Winklers bisher publiziertes Werk wird hier, ergänzt um rund 150 Gedichte aus dem Nachlaß, erstmals in einem Band ediert.

Bericht auf Deutschlandfunk Kultur (externer Link)
Rezension von Renate Windisch-Middendorf
in SPRACHGESTALTUNG – ÜBERSETZUNG – KULTURVERMITTLUNG, Tendenzen und Fallbeispiele aus Mitteleuropa, KLAUSENBURGER BEITRÄGE ZUR GERMANISTIK, Schriftenreihe des Departements für deutsche Sprache und Literatur der Babeş-Bolyai-Universität Cluj-Napoca / Klausenburg, Bd. 7, Herausgeber: András F. Balogh, Daniela-Elena Vladu

Heiner Grunert / Florian Kührer-Wielach
Grenzen im Fluss
Magazin des 13. Jahrgangs des Elitestudiengangs Osteuropastudien der LMU München und der Universität Regensburg

Verlag Friedrich Pustet 2017. Gefördert vom IKGS

Flüsse verbinden, Flüsse trennen, Flüsse überdauern Epochen. Die Beiträge des vorliegenden Magazins erzählen Geschichten von jahrhundertealten „Lebensadern“ und alten „Grenzströmen“, von dem Alltag der Menschen, die entlang der Flüsse in Südosteuropa lebten und leben, von Trennendem und den Gemeinsamkeiten. Wie die Grenzziehungen nach dem Zerfall Jugoslawiens bis heute Alltag und Politik beeinflussen, zeichnen u.a. die Beiträge zur Bucht von Piran oder zur Grenzstadt Vukovar nach. Mehrere Texte widmen sich der Donau: Wo sie einst Imperien trennte, werden heute wieder hoffnungsvoll Brücken gebaut. Bilaterale und europäische Projekte fördern die Kooperation zwischen Donauländern und führen Menschen aus Städten dies- und jenseits des Stroms zusammen. Manche träumen gar melancholisch vom grenzenlosen Weltstaat.

Mitglieder der Redaktion: Jan Bever, Carolin Centner, Laura Christoph, Vesela Dimitrova, Sofia Dreisbach, Simon Franzen, Kristina Großehabig, Qamlije Lokaj, Amadeus Neumann, Raphael Rüschendorf, Tilman Schächtele, Lena Seglitz-Baierl, Agnes Stelzer, Stiven Tripunovski, Mareike zum Felde.

Gesamtausgabe als PDF-Download

Laura Gabriela Laza
Baumeister war die Angst. Die politischen Prozesse rumänischer und deutschsprachiger Schriftsteller aus Rumänien nach dem Ungarnaufstand 1956
Casa Cărții de Știință 2017. Gefördert vom IKGS

In den folgenden Erinnerungen will ich Rückschau halten auf den Teil meines Lebens, der unter der Aufsicht und Bedrohung des rumänischen Geheimdienstes, der Securitate, gestanden hat. Es war eine streckenweise schlimme Zeit. Doch dabei bin ich mir der Gefahr bewusst, dass die Darstellung so außer gewöhnlicher Geschehnisse, wie ich und unzählige andere sie im Laufe von Jahrzehnten unter dem kommunistischen Terror erlebt haben, ihre Tücken in sich birgt: Das eigene Verhalten im Ringen mit der Securitate zu beschönigen, zu idealisieren und in einem rosigen Licht zu sehen und auch darzustellen; das vor allem, wenn man meint, sein Bestes getan zu haben, um standhaft zu bleiben. Um dieser Gefahr nicht zu erliegen, werde ich – so weit wie nur möglich – die Dokumente sprechen lassen. Der Autor Mathias Pelger war Stadtpfarrer der Schwarzen Kirche, ev. Honterusgemeinde Kronstadt, Siebenbürgen, zur Zeit des Kommunsimus.

Mathias Pelger
Im Schatten der Securitate – unter der Sonne Gottes
Schiller Verlag 2017. Gefördert vom IKGS, EUR 14,80

In den folgenden Erinnerungen will ich Rückschau halten auf den Teil meines Lebens, der unter der Aufsicht und Bedrohung des rumänischen Geheimdienstes, der Securitate, gestanden hat. Es war eine streckenweise schlimme Zeit. Doch dabei bin ich mir der Gefahr bewusst, dass die Darstellung so außer gewöhnlicher Geschehnisse, wie ich und unzählige andere sie im Laufe von Jahrzehnten unter dem kommunistischen Terror erlebt haben, ihre Tücken in sich birgt: Das eigene Verhalten im Ringen mit der Securitate zu beschönigen, zu idealisieren und in einem rosigen Licht zu sehen und auch darzustellen; das vor allem, wenn man meint, sein Bestes getan zu haben, um standhaft zu bleiben. Um dieser Gefahr nicht zu erliegen, werde ich – so weit wie nur möglich – die Dokumente sprechen lassen. Der Autor Mathias Pelger war Stadtpfarrer der Schwarzen Kirche, ev. Honterusgemeinde Kronstadt, Siebenbürgen, zur Zeit des Kommunsimus.

Thomas Krefeld, Stephan Lücke, Emma Mages (Hgg.)
Korpus im Text. Zwischen traditioneller Dialektologie und digitaler Geolinguistik: Der Audioatlas siebenbürgischsächsischer Dialekte (ASD)
Korpus im Text; Bd. 2. Monsenstein & Vannerdat 2016

Der vorliegende Band markiert für die Herausgeber einen Wendepunkt: Er war zunächst ausschließlich als gedrucktes Buch für die Veröffentlichung einer Reihe von Vorträgen zur Arbeitstagung des vom Bundesbeauftragten für Kultur und Medien geförderten Projekts „Audioatlas Siebenbürgisch-Sächsischer Dialekte“ konzipiert worden. Die Tatsache, dass diesem Projekt jedoch im Wesentlichen eine Sammlung von Tonaufnahmen zu Grunde liegt, ließ diese Publikationform schnell als unzulänglich erscheinen. So reifte ganz selbstverständlich der Entschluss, die hier vorgelegten Texte zusätzlich in zeitgemäßer Form im Internet zu veröffentlichen und dabei, die dort gegebenen Möglichkeiten konsequent nutzend, auch Hörbeispiele aus dem Audioatlas einzubinden (http://www.kit.gwi.uni-muenchen.de/). Die doppelte Publikation als Buch und im Netz symbolisiert aus Sicht der Herausgeber den Übergang von der traditionellen zu einer zeitgemäßen Veröffentlichungspraxis mit all ihren technischen Möglichkeiten und ökonomischen Vorteilen.

Judit Klein
Die Funktion und Geschichte der deutschsprachigen Minderheitenmedien in Ungarn im Sozialismus
Verlag Dr. Kovač 2016, EUR 96,80

Wenn man die heutige Struktur und Funktionsweise der deutsch­sprachigen Minderheitenmedien in Ungarn verstehen möchte, muss man auf die Zeit des Sozialismus zurückgreifen. Die Minderheitenmedien dienten den Interessen der Partei und hatten das Ziel die deutschsprachige Minderheit restlos in die sozialistische Gesellschaft zu integrieren. Nur an zweiter Stelle sollten sie ihre speziellen Funktionen als Minderheitenmedien erfüllen.
Dieses Buch stellt die Geschichte dieser Medien dar und zeichnet das Bild einer Gruppe, die jahrzehntelang in einer Diktatur versuchte gegen die Assimilation zu kämpfen.

Günter Czernetzky, Renate Weber-Schlenther, Luzian Geier, Hans-Werner Schuster und Erwin-Josef Tigla (Hgg.)
Lagerlyrik. Gedenkbuch 70 Jahre seit der Deportation der Deutschen aus Südosteuropa in die Sowjetunion
Schiller Verlag 2015. Gefördert vom IKGS, EUR 19,90

70 Jahre nach dem Beginn der Lagerzeit und 20 Jahre nach dem Erscheinen der ersten wissenschaftlichen Aufarbeitung der Deportation der Deutschen aus Rumänien in die Sowjetunion soll dieser Band das Leid und den Überlebenswillen der Deportierten den Nachgeborenen nahebringen. Was wäre dafür besser geeignet als selbstverfasste Gedichte, Zeichnungen und Fotos …
Wo und warum entstanden diese Gedichte und wie wurden sie aufgezeichnet? Im Januar 1945 wurden alle “arbeitsfähigen Deutschen – Männer im Alter von 17 bis 45 Jahren, Frauen von 18 bis 30 Jahren -, die sich auf den von der Roten Armee befreiten Territorien Rumäniens, Jugoslawiens, Ungarns, Bulgariens und der Tschechoslowakei befinden” mobilisiert und “zum Wiederaufbau der Bergbauindustrie im Donezbecken und der Schwarzmetallurgie des Südens” eingesetzt – so heißt es wörtlich im Beschluss des sowjetischen Verteidigungskomitees vom 16. Dezember 1944, unterzeichnet von Josef Stalin. Neben vielen Deutschen aus den genannten Ländern waren Deutsche aus allen Teilen Rumäniens davon betroffen.

Mária Pakucs-Willcocks
„zu urkundt in das Stadbuch lassen einschreiben“. Die ältesten Protokolle von Hermannstadt und der Sächsischen Nationsuniversität (1522-1565)
Herausgegeben vom Arbeitskreis für Siebenbürgische Landeskunde und dem IKGS. Schiller Verlag 2015, EUR 18,90

Das erste Stadtbuch von Hermannstadt ist ein historisches Dokument von besonderer Bedeutung. Als programmatisches und politisches Instrument par excellence, hatte das Stadtbuch den erklärten Zweck, politische Entscheidungen des Stadtrats und der Sächsischen Nationsuniversität festzuhalten sowie alle Beschlüsse juristischer oder politischer Art der Nachwelt zu überliefern. In großem Umfang betreffen die Einträge dieses Bandes Fragen der Stadt und der Dörfer, die der Hermannstädter Rechtsprechung unterlagen. Er enthält allerdings auch eine Reihe von 27 Urteilen und rechtlichen Verfügungen der Sächsischen Nationsuniversität. Ihre Sitzungen und deren Beschlüsse wurden ab 1544 auch in separate Bände aufgenommen. Der vorliegende Band enthält auch einige Streitfälle zwischen Bewohnern anderer sächsischer Städte (Bistritz, Klausenburg), die streng genommen außerhalb der Gerichtsbarkeit des Stuhles Hermannstadt standen, aber von der Sächsischen Nationsuniversität als Appellationsgericht entschieden wurden.

Heft 4/2015 (42)
Matrix. Hans Bergel – Sonderheft
Pop Verlag 2015. Gefördert vom IKGS, EUR 14,00

Was ist das für ein Mensch, der – noch einigermaßen gehfähig, mit leidlich wachen Sinnen, und, trotz allem, mit Zukunftsplänen im Kopf – neunzig Jahre alt wurde? Er überlebte seine drei jüngeren Geschwister und die meisten der Freunde – von Mal zu Mal einsamer, da diejenigen, die ihn von Kind an begleiteten, nicht mehr sind, die Augen- und Seelenzeugen seiner Helligkeiten und seiner Dunkelheiten, seines Lebensmutes und seiner Lebensängste, seiner Dynamik und seiner Melancholie.

(Hans Bergel über Hans Bergel)

Bearbeitet von Sigrid Haldenwang und Malwine Dengel
Siebenbürgisch-Sächsisches Wörterbuch. Zehnter Band (S-Schenkwein)
Editura Academiei Române Bucureşti, Böhlau Verlag 2015. Gefördert vom IKGS, EUR 64.90

Das Siebenbürgisch-Sächsische Wörterbuch erfasst den Gesamtwortschatz der Siebenbürger Sachsen, die seit dem 13. Jahrhundert im Karpatenhochland siedelten, jedoch nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs und vor allem nach 1989 mehrheitlich die angestammten Gebiete verlassen haben, um nach Deutschland und Österreich, aber auch in die USA und nach Kanada auszuwandern. Das Siebenbürgisch-Sächsische ist eine überwiegend moselfränkisch geprägte Reliktmundart, teilweise auf dem Entwicklungsstand des Mittelhochdeutschen. Die in den Wörterbuchartikeln aufgeführten Beispiele können als Dokumentation eines im Untergang begriffenen Dialekts gelten.

Heft 3/2015 (41)
Matrix. Nikolaus Berwanger – Sonderheft
Pop Verlag 2015. Gefördert vom IKGS, EUR 14,00

Keiner wird mich in die Knie zwingen; weder die farblosen Krämer mit ihrem längst überholungsbedürftigen Wortschatz, die im erbärmlichen “Volksgruppenstil” schalten und walten, noch die neue “Stahlhelmgeneration”, die das Erbe der strammen Väter und Großväter fortsetzen soll.

(Nikolaus Berwanger)

Heft 2/2015 (40)
Matrix. Richard-Wagner-Sonderheft
Pop Verlag 2015. Gefördert vom IKGS, EUR 12,00

… wo es eine Literatur gibt, da gibt es nicht diese Literatur einfach, sondern es gibt sie, weil nach ihr verlangt wird…

(Richard Wagner)

Gabriel H. Decuble, Orlando Grossegesse, Maria Irod und Stefan Sienerth (Hgg.)
„Kultivierte Menschen haben beruhigendes…“. Festschrift für George Guţu
Editura Universităţii din Bucureşti, Editura Paideia Bucureşti, Editura Pop 2014

„Keiner machte die neuere Germanistik Rumäniens in Fachkreisen weltweit so bekannt wie George Guţu. In einer immer schwierigeren Zeit für die Germanistik auch in seinem Land stemmte er sich mit beispielhafter Energie und Umsicht gegen die Entwicklung und verlor trotz fallweiser Rückschläge und Resignation niemals den Enthusiasmus für die deutsche Sprache und Dichtung – zur Herausforderung manches deutschen Germanisten, sei hinzugefügt, Immanuel Kants Wort von Enthusiasmus, ohne den keine große Leistung möglich ist, darf daher als Motto über dem Leben des Bukarester Professors stehen. Ad multos annos, mein Freund!“

(Hans Bergel)

Joachim von Puttkamer, Stefan Sienerth und Ulrich A. Wien (Hgg.)
Die Securitate in Siebenbürgen
Böhlau Verlag 2014, 432 S., € 39.90 [D], € 41.10 [A]

Seitdem die Akten der „Securitate“ öffentlich zugänglich sind, wurde deutlich, wie eng auch die deutsche Minderheit des Landes vom rumänischen Geheimdienst überwacht worden war. Spektakuläre Enttarnungen zeigten, wie stark vor allem deutsche Schriftsteller, aber auch die Evangelische Kirche in Siebenbürgen unter Druck geraten waren. Der vorliegende Band stellt solche Einzelfälle in einen größeren Zusammenhang und untersucht das Vorgehen der Securitate auch gegenüber Ungarn und Rumänen in Siebenbürgen. Bis heute wirken die damaligen Bedrängnisse und Verletzungen nach.

Rezensionen
Hannes Schuster, Siebenbürger.de-Newsletter Nr. 212
Florian Kührer-Wielach, H-Net Romania, Februar 2016
Dennis Deletant, Slavic Review, Jg. 74 (2015), H. 2, S. 381–383
James Koranyi, Neue politische Literatur. Berichte aus Politik und Geschichtswissenschaft, Jg. 59 (2014), H. 2, S. 334–335
Cristian Cercel, H-Soz-Kult, 24.11.2014

Maria Sass, Doris Sava und Stefan Sienerth (Hgg.)
Schriftsteller versus Übersetzer. Begegnungen im deutsch-rumänischen Kulturfeld
Peter Lang 2013, 256 S., € 54.95 [D], € 56.50 [A]

Dieser Tagungsband dokumentiert Besonderheiten der Translation literarischer Werke aus kultureller, historischer und linguistischer Perspektive. Die Übersetzungsvorschläge verdeutlichen, wie es den namhaften oder weniger bekannten Übersetzern (Wolf von Aichelburg, Ruth Herrfurth, Helene Maugsch-Drǎghiciu, Hermine Pilder-Klein, St. O. Iosif, Nora Iuga) gelungen ist, formal-stilistische oder lautliche Eigenheiten bedeutender Autoren (Lucian Blaga, George Topîrceanu, Heinrich Heine, Friedrich Schiller) bei der Übertragung zu bewahren und wertvolle literarische Zeugnisse zu vermitteln. Gelungene deutsche und rumänische Lyrik- und Prosaübertragungen, biografische Einführungen und Werkdarstellungen zeitgenössischer Gegenwartsautoren (Filip Florian, Franz Hodjak, Nora Iuga, Radu Vancu, Joachim Wittstock) aus dem rumänischen und deutschen Kulturraum runden den Band ab.

Ulrich A. Wien, Juliane Brandt und András F. Balogh (Hgg.)
Radikale Reformation. Die Unitarier in Siebenbürgen
Böhlau 2013, 397 S., € 49.90 [D], € 51.30 [A]

Die in diesem Sammelband vereinten Beiträge enthalten neue Forschungen zur Geschichte der Unitarier in Siebenbürgen, einer der vier seit dem 16. Jahrhundert anerkannten und bis ins 19. Jahrhundert hinein zugleich staatstragenden Konfessionen: Behandelt werden u.a. die Antikenrezeption der Unitarier, vorreformatorische Trinitäts-Diskussionen, die Rezeption und Konfessionskultur der siebenbürgisch-sächsischen Antitrinitarier, die Positionen von Franz Davidis und Jakobus Paläologus, der Sabbatarianismus, die Religionspolitik, unitarische Liturgien, späthumanistische Kontexte sowie die Verbindungen zur Nürnberg-Altdorfer Universität. Insgesamt wird damit eine handbuchartige Übersicht zur Unitarischen Kirche Siebenbürgens der Vormoderne vorgelegt.

Rezension
Boris Wagner-Peterson, Blätter für pfälzische Kirchengeschichte, 82 (2015), S. 184–185