Angekommen in Bayern | Film und Gespräch am 30. Mai 2021 (online)

© Stadtarchiv Geretsried

 

30. Mai 2021, 17 Uhr

Nach dem 2. Weltkrieg strömten Millionen von heimatlos gewordenen Menschen in den Westen. Sie hatten alles verloren und waren nur mit ihrem Leben davongekommen. Angesiedelt wurden sie oft an ehemaligen Rüstungsstandorten, wo sie in Baracken und Bunkern eine provisorische Unterkunft fanden.
Mit offenen Armen wurden die Heimatvertriebenen, die aus dem Sudetenland, Schlesien, Siebenbürgen, Pommern, Böhmen, Mähren, der Bukowina, dem Banat oder anderen einst von Deutschen besiedelten Ostgebieten stammten, selten empfangen. Sie hatten nichts und mussten unterstützt werden. Viele wurden bei Einheimischen einquartiert, was für beide Seiten nicht einfach war.

Der Film „Angekommen in Bayern“ von Dr. Sybille Krafft, BR-Journalistin und Vorsitzende des Vereins „Bürger fürs BADEHAUS Waldram-Föhrenwald“, zeigt, wie die Neuankömmlinge schon bald für einen wirtschaftlichen Aufschwung sorgten. In ihrem Fluchtgepäck steckten nämlich nicht nur ein paar Habseligkeiten, sondern auch Fleiß und Können.
Außerdem erzählt der Zeitzeuge Ernst Walko von seinen Anfangsjahren im Isartal.

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Reformation im östlichen Europa – Slowakei/Oberungarn

Das Deutsche Kulturforum östliches Europa zeigt in Kooperation mit der Botschaft der Slowakischen Republik Berlin vom 19.–29.9.2017 in der Botschaft der Slowakischen Republik in Berlin die Ausstellung “Reformation im östlichen Europa – Slowakei/Oberungarn”.

Bereits kurz nach Beginn der Reformation mit dem sogenannten Thesenanschlag Martin Luthers 1517 erreichte ihr Gedankengut die meist deutschsprachigen und mit Mitteleuropa eng vernetzten Städte in Oberungarn, der heutigen Slowakei. Die Gegenreformation setzte um 1600 ein, mit einem Höhepunkt ab den 1670er Jahren, der zu mehreren antihabsburgischen Erhebungen führte. Allerdings war das Habsburger Herrscherhaus bei der Türkenabwehr auf die Unterstützung der Protestanten angewiesen und stand ihnen 1681 die Errichtung von hölzernen, turmlosen Artikularkirchen außerhalb der Städte zu. Erst die Toleranzpatente von 1782 und mehr noch die 1868 erlassenen entsprechenden Gesetze ermöglichten den Protestanten die freie Religionsausübung. Evangelische Lyzeen und Kollegien spielten eine wichtige Rolle bei der Ausbildung deutsch- und slowakischsprachiger Gelehrter und damit im 19. Jahrhundert auch für die kulturelle Vorbereitung der slowakischen Nationalstaatsbildung. Heute gehören der Evangelischen Kirche A. B. in der Slowakei etwa sechs Prozent der Bevölkerung an. Das nach Flucht und Vertreibung 1946 gegründete Hilfskomitee der Evangelisch-Lutherischen Slowakeideutschen unterhält zur ihr partnerschaftliche Kontakte.

Die deutsch-slowakisch-ungarische Ausstellung besteht aus zehn reich bebilderten Bannern zu folgenden Themen: Die Region im 16. Jahrhundert, Reformatorische Anfänge, Rekatholisierung und protestantische Erfolge, Evangelische Bildungseinrichtungen, Höhepunkte der Gegenreformation, Artikularkirchen, Die Artikularzeit, Das Zeitalter der Toleranzpatente, Nationalbewegung, neue Staaten, Evangelisches Leben heute.

Weitere Informationen über die Wanderausstellung hier.

Die Evakuierung der Deutschen aus der Slowakei 1944/45. Verlauf und Deutungen, Kontexte und Vergleich

Das Collegium Carolinum, das Forschungsinstitut für die Geschichte Tschechiens und der Slowakei veranstaltet in Kooperation mit dem Historischen Institut der Slowakischen Akademie der Wissenschaften und der Graduiertenschule für Ost- und Südosteuropastudien München-Regensburg am 28. April 2017 die Konferenz „Die Evakuierung der Deutschen aus der Slowakei 1944/45. Verlauf und Deutungen, Kontexte und Vergleich“.
Die Evakuierung und Flucht der deutschen Zivilbevölkerung aus dem östlichen Europa 1944/45 wird bis heute vornehmlich mit dem Geschehen in den ehemaligen deutschen Ostprovinzen in Verbindung gebracht. Weitaus weniger Beachtung erfuhr dagegen bisher die Entwicklung in den Staaten Ostmittel- und Südosteuropas.
Am Beispiel der Slowakei werden auf dem Workshop Planungen, Verlauf und Folgen der Evakuierung der Deutschen untersucht und in den Kontext der nationalsozialistischen Umsiedlungs- und Evakuierungspolitik eingeordnet und zudem Zusammenhänge mit den politisch-militärischen Ereignissen sowie der Arbeitskräfterekrutierung untersucht. Dabei geht es darum, das Ineinandergreifen von politisch-weltanschaulichen Prinzipien, staatlicher Regulierung, militärischer Logik und dem Agieren der Betroffenen unter den Bedingungen 1944/45 zu erfassen.
Im Rahmen des Workshops werden erste Ergebnisse des gleichnamigen, durch die Bundesbeauftragte für Kultur und Medien geförderten Forschungsprojektes vorgestellt und diskutiert. Zugleich werden die Vorgänge in der Slowakei mit den unterschiedlichen Evakuierungen aus Südosteuropa und aus dem deutsch-französischen Grenzraum während des Zweiten Weltkriegs verglichen.

Um Anmeldung bis 24.4.2017 wird gebeten: Post.cc@collegium-carolinum.de