Ausstellung, Buchpräsentation, Film | Fromme und tüchtige Leute …, Die deutschen Siedlungen in Bessarabien (1814–1940)

 

13. November–15. Dezember 2019
Eröffnung 12. November 2019, 17 Uhr
Ratshof Halle, Marktplatz 1, 06108 Halle (Saale) (Karte)

Eintritt frei
Öffnungszeiten: Mo–Fr: 8–18 Uhr, Sa: 9–12 Uhr

Bessarabien gehört heute teils zur Ukraine, teils zur Republik Moldau. Diese Region ist gegenwärtig im Fokus der internationalen Aufmerksamkeit. In beiden Ländern stößt die Wiederentdeckung der verschütteten Geschichte, darunter auch die der deutschen Minderheit, auf großes Interesse.
Im Jahr 1812 lud Zar Alexander I. deutsche Siedler ein, sich in Bessarabien niederzulassen, und versprach ihnen Land und Freiheitsrechte. Die Einwanderer stammten überwiegend aus Südwestdeutschland und aus Preußen. Im Laufe ihrer 125-jährigen Siedlungsgeschichte entwickelten die Deutschen hier ein prosperierendes Gemeinwesen, das durch lokale Autonomie und eine religiös-pietistisch grundierte Ethik geprägt war. Als kleine Minderheit in einer bunten Vielfalt ethnischer und religiöser Gemeinschaften lebten sie mit Moldauern, Russen, Ukrainern, Bulgaren, Juden und anderen Gruppen in friedlicher Nachbarschaft. Während des Ersten Weltkrieges entgingen sie nur knapp der Deportation nach Sibirien. 1918 kam Bessarabien unter rumänische Oberhoheit. 1940 wurden, als Folge des deutsch-sowjetischen Nichtangriffspaktes (»Molotow-Ribbentrop-Pakt« 1939), 93 500 Deutsche aus Bessarabien ausgesiedelt und 1941/42 größtenteils im besetzten Polen angesiedelt. Anfang 1945 mussten sie flüchten und sich im geteilten Deutschland eine neue Existenz schaffen.

Programmheft

Call for Papers: Deutsche Sprache und Kultur in Bessarabien, Dobrudscha und Schwarzmeerraum

Die Abteilung für moderne Sprachen und Literaturen und Kommunikationswissenschaften der Philologischen Fakultät der Ovidius-Universität Konstanza und das Forschungszentrum Deutsch in Mittel-, Ost- und Südosteuropa der Fakultät für Sprach-, Literatur- und Kulturwissenschaften der Universität Regensburg rufen bis zum 15. Dezember zum Call for Papers auf.

Die wissenschaftliche Konferenz zum Thema “Deutsche Sprache und Kultur in Bessarabien, Dobrudscha und Schwarzmeerraum” findet vom 11. bis 14. April 2019 in den Räumlichkeiten der Philologischen Fakultät der Ovidius-Universität Konstanza statt.

Erbeten werden Vorträge aus allen Bereichen der germanistischen Linguistik, Literaturwissenschaft, Translatologie und der Didaktik und Methodik des Deutschunterrichts, die einen thematischen Anknüpfungspunkt zum engeren Tagungsthema aufweisen oder, in einem weiteren Bogen, räumlich und thematisch Teil der spezifischen germanistischen Interessen der Donau- und Schwarzmeeranrainerstaaten Ukraine, Republik Moldau, Rumänien und Bulgarien sind.

Per Vortrag sind 20 Minuten Redezeit sowie 10 Minuten Diskussion vorgesehen.

Bitte melden Sie sich mit einem Arbeitstitel Ihres geplanten Vortrags inkl. eines kurzen Abstracts (max. eine halbe Seite) bis zum 15. Dezember 2018 unter den E-Mail-Adressen fz.dimos@ur.de und muscan.maria.elena@univ-ovidius.ro an. Die Veröffentlichung der Beiträge ist online/elektronisch in der Reihe “Forschungen zur deutschen Sprache in Mittel-, Ost- und Südosteuropa” geplant.

Ebenso ist die Übernahme Ihrer Reise- und Unterkunftskosten vorgesehen.

Hier finden Sie den CfP als PDF-Datei.

Einladung: Seminarreihe “Die Schwarzmeerdeutschen”

Die Akademie Mitteleuropa e. V. lädt in Zusammenarbeit mit der Bessarabiendeutschen Historischen Kommission vom 7. bis 9. Dezember 2018 zur Seminarreihe “Die Schwarzmeerdeutschen” in die Bildungs- und Begegnungsstätte „Der Heiligenhof“ ,Bad Kissingen.

In dieser Seminarreihe werden Aspekte der Kultur und Geschichte sowie die gegenwärtigen Verhältnisse von Regionen im östlichen Europa aufgegriffen, wo Deutsche gelebt haben bzw. immer noch leben. Nunmehr steht die Geschichte der ehemaligen deutschen Siedlungen an der Nord- und Westküste des Schwarzen Meeres: der Deutschen um Odessa, auf der Krim, in Bessarabien und der Dobrudscha im Fokus des Interesses. Die Schwarzmeerdeutschen zählen historisch zu den Russlanddeutschen. Sie wurden vor etwas über 200 Jahren vom russischen Zaren als Kolonisten angesiedelt. Ihre kollektive Existenz ist durch Umsiedlungen und Vertreibungen im Zweiten Weltkrieg sowie durch Aussiedlungen in die Bundesrepublik Deutschland vor und nach dem Zerfall der Sowjetunion an ein Ende gekommen.

Es haben ihre Mitwirkung zugesagt:

  • Prof. Dr. Victor Krieger (Universität Heidelberg): Deutsche Siedlungsgeschichte in Südrussland im 19./20. Jahrhundert (Schwarzmeer-/Bessarabiendeutsche)
  • Dr. Hans Rudolf Wahl (Universität Bremen): Bessarabien und die Bessarabiendeutschen während der Russischen Revolution 1917/18
  • PD Dr. Mariana Hausleitner (Berlin): Die staatlichen Maßnahmen zur Romanisierung und ihre Folgen für die Minderheiten
  • Dr. Cornelia Schlarb (Universität Göttingen): Die Rolle der evangelischen Kirche in Bessarabien (Schule, Sozialwesen usw.)
  • Pastor D. Min. Arnulf Baumann (Wolfsburg): Einflüsse des Nationalsozialismus auf die Deutschen in Bessarabien (1930er Jahre)
  • PD Dr. Ute Schmidt (Freie Universität Berlin): Die Umsiedlung der Deutschen aus Bessarabien
  • Dr. Katharina Haberkorn (Augsburg): Deutsche in der Ukraine. Bemühungen um Anerkennung und Bewahrung der Kultur nach 1939
  • PD Dr. Günter Koch (Universität Passau): Die Ansiedlung der Bessarabiendeutschen in Polen in der Zeit von 1941 – 1944. Ein Zeitzeugenprojekt
  • Dr. Meinolf Arens (Geseke): Städteporträt Odessa.

Die Teilnahme kostet 60 € (ermäßigt für Studierende, Teilnehmer aus Ost- und Ostmitteleuropa, Bedürftige: 20 €) und ggf. EZ-Zuschlag 16 €, zuzüglich 3,50 € Kurtaxe, jeweils für den gesamten Zeitraum. Der Teilnahmebeitrag beinhaltet Unterkunft, Verpflegung und Programmkosten. Die Veranstaltung wird voraussichtlich von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien gefördert.

Bitte melden Sie sich umgehend unter dem Stichwort: „Schwarzmeerdeutsche“ an. Bildungs- und Begegnungsstätte „Der Heiligenhof“, Alte Euerdorfer Straße 1, 97688 Bad Kissingen, Telefon: 0971-714 70, Fax: 0971-714 717, E-Mail: info@heiligenhof.de