Neue Leitung für Archiv und Bibliothek des IKGS

Nachdem unsere Kollegin Helene Dorfner sich erfolgreich um die Leitung der Bibliothek des Instituts für Auslandsbeziehungen in Stuttgart beworben hat (wozu wir herzlich gratulieren), haben wir uns auf die Suche nach einer neuen Leitung unseres Archiv und unserer Bibliothek gemacht. Vor einigen Wochen durften wir die Historikerin Jana Augustin im IKGS-Team begrüßen. Sie stellt sich in der Folge selbst vor:

Hallo, ich heiße Jana Augustin und ich leite seit Februar 2022 die Bibliothek und das Archiv des IKGS. Außerdem bin ich als Projektmitarbeiterin im Projekt Erschließung, Zugänglichmachung und Präsentation des Nachlasses „Heinrich Zillich tätig. Ich habe 2020 meinen Master im Fachbereich Historische Wissenschaften mit dem Schwerpunkt Neuere und Neueste Geschichte an der Universität Augsburg abgeschlossen. Meine Forschungsschwerpunkte umfassen den Nationalsozialismus, seine Aufarbeitung in der Bundesrepublik und die Gesellschaftsgeschichte der Bundesrepublik Deutschland. 

Zur Personenseite von Jana Augustin

Rezension zu „Überwachung und Infiltration“

„Die langjährig einschlägig erfahrene Publizistin Hannelore Baier legt als Herausgeberin mit „Überwachung und Infiltration – Die Evangelische Kirche in Rumänien unter kommunistischer Herrschaft (1945 – 1969)“ eine akribisch und methodisch hochwertig erarbeitete Dokumentation vor, die mit Mythen aufräumt und aufzeigt, dass man schwersten Herausforderungen mit Raison beikommen und ver­ant­wor­tungs­­bewusst sogar Freiräume für die Mitmenschen schaffen kann.“
Die in der IKGS-Reihe veröffentlichte Dokumentation von Hannelore Baier wurde von Ortwin Bonfert auf seinem Feuilleton-Blog „diespiegelungen“ rezensiert.

Die Besprechung in voller Länge
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Neuerscheinung: Hannelore Baier (Hg.), Überwachung und Infiltration. Die Evangelische Kirche in Rumänien unter kommunistischer Herrschaft (1945-1969). Dokumentation

Die Evangelische Kirche A. B. in Rumänien (EKR) wurde – wie alle Glaubensgemeinschaften des Landes – von der herrschenden Rumänischen Kommunistischen Partei (RKP) als Institution eingestuft, die der atheistischen, totalitären Politik im Wege stand; zudem war sie eine identitätsfördernde und die Gemeinschaft sichernde Einrichtung der Siebenbürger Sachsen. Sie behinderte die Integration der deutschen Minderheit in den kommunistischen Transformationsprozess der Gesellschaft. Ziel der RKP war deshalb die Gleichschaltung der EKR: Die Richtlinien gab die RKP vor, als Instrumente für deren Umsetzung dienten die Kultusoberbehörde und der Geheimdienst Securitate.

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Tagung „Zwischen Bollwerk und Brücke“ – Programm und Abstracts

Vom 28.9. bis 1.10.2022 findet in Sibiu/Hermannstadt/Nagyszeben, Rumänien, die vom IKGS mitveranstaltete Tagung „Zwischen Bollwerk und Brücke? Der habsburgische Südosten Europas. Kultur-Raum-Konzepte seit dem 18. Jahrhundert“ statt. Hier können Programm und Abstracts heruntergeladen werden.

Programm und Abstracts
Ankündigung der Tagung auf H-Soz-Kult

Call for Papers: Kind und Gesellschaft | Themenschwerpunkt der Spiegelungen, Ausgabe 1.23

CfP als PDF-Download

Ein bekanntes afrikanisches Sprichwort besagt, es brauche ein ganzes Dorf, um ein Kind aufzuziehen. Damit wird auf die maßgebende Rolle des Umfelds in der Erziehung hingewiesen, die über die Eltern und die Schule hinaus zur Aufgabe einer ganzen Gemeinschaft erklärt wird. Von dieser Prämisse ausgehend und vor dem Hintergrund vergleichender Forschungs¬ansätze zur Situation der Kinder in Zentral- und Osteuropa zu Krisenzeiten sowie der gut erforschten Schulgeschichte, stellen die Spiegelungen in ihrer Ausgabe 1.23 ausgewählte Aspekte der außerschulischen Bildung, Erziehung sowie Freizeitgestaltung von Kindern im südöstlichen Europa im 20. Jahrhundert und bis in die Gegenwart in den Fokus. Dabei stehen die einstigen bzw. heutigen deutschen Bewohner dieses Raumes im Mittelpunkt der Betrachtungen. Besondere Aufmerksamkeit gilt interethnischen Interaktionen und deren Regulierung im gemeinschaftlichen Erziehungsprozess.

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Das 20. Jahrhundert mit seinen historisch-politischen Zäsuren im östlichen Europa lässt ganz unterschiedliche und zueinander im Widerspruch stehende Auffassungen im Hinblick auf die Erziehung und Bildung von Kindern erkennen, je nachdem, ob sie zu mündigen, selbstbestimmten Bürgern eines demokratischen Systems oder zu willfährigen Akteuren innerhalb eines autoritär verfassten Staates herangezogen werden sollten. In diesem Kontext sind die Gestaltungsmöglichkeiten der Gemeinschaft und die eventuellen Freiräume, die sich den deutschen Minderheiten schaffen konnten, zu untersuchen.

Mögliche Themenbereiche für einzelne Beiträge könnten lauten:

  • Ideologien und Kindererziehung: zum Beispiel Analyse von Erziehungsratgebern,• außerschulische Sozialisierung in den Kirchen und in unterschiedlichen kulturellen Vereinen, außerschulische Sozialisierung Kinder anderer Ethnien in deutschen Institutionen,
  • Freizeitgestaltung, unter anderem in Sportvereinen,
  • „Kindertausch“, interkulturelle Kompetenz,
  • Kinder auf der Flucht infolge von Zwangsmigrationen,
  • Spracherwerb (Mehrsprachigkeit, Gebrauch von muttersprachlichen Varietäten)
  • Untersuchungen zur Kinder- und Jugendliteratur: Bücher, Zeitschriften. Verlage; Kinderbücher und Zensur bzw. als Möglichkeit, der Zensur auszuweichen, Übersetzungen usw.,
  • Kindersendungen (Rundfunk, Fernsehen) für die deutschen Minderheiten im östlichen Europa (aus der Perspektive der Produzenten und Rezipienten),
  • Prägung von Aussiedlerkindern in Westeuropa durch Traditionen der Elterngenerationen,
  • Methodische Fragen und Quellenlage.

Die Beiträge sollten 30.000 Zeichen (inkl. Leerzeichen) nicht überschreiten und bis zum 30. November 2022 eingereicht werden. Bitte beachten Sie bei der Gestaltung des Manuskripts unsere redaktionellen Richtlinien und fügen Ihrem Text ein englisches Abstract bei. Beiträge können auf Deutsch und Englisch eingereicht werden. Alle in den Spiegelungen publizierten wissenschaftlichen Aufsätze durchlaufen ein Double-Blind-Peer-Review-Verfahren nach internationalen Standards.
Interessenten senden bitte bis zum 15. Juni ein Abstract von max. 350 Wörtern an die Herausgeberin und den Herausgeber des Themenschwerpunktes: Enikő Dácz (dacz@ikgs.de) und Tobias Weger (weger@ikgs.de).

Vortrag von PD Dr. Tobias Weger, „München und die deutsche Kultur und Geschichte Südosteuropas nach 1945“

7. Oktober 2022, 16–17:45 Uhr
Saal des Münchner Stadtmuseums, St.-Jakobs-Platz 1, 80331 München

Der Vortrag findet im Rahmen der Tagung „Das osteuropäische München in der Nachkriegszeit und im Kalten Krieg“ statt, die vom 5. bis 7. Oktober 2022 vom Lehrstuhl für Geschichte Ost- und Südosteuropas der LMU in Kooperation mit dem Münchner Stadtmuseum und dem Jüdischen Museum München organisiert wird.

Nähere Informationen zur Tagung und das Programm finden Sie hier.
Die Teilnahme ist kostenlos. Interessent/innen werden gebeten, sich hier zu der Tagung anzumelden.