Rezension zu „Überwachung und Infiltration“

Die Evangelische Kirche A. B. in Rumänien (EKR) wurde – wie alle Glaubensgemeinschaften des Landes – von der herrschenden Rumänischen Kommunistischen Partei (RKP) als Institution eingestuft, die der atheistischen, totalitären Politik im Wege stand; zudem war sie eine identitätsfördernde und die Gemeinschaft sichernde Einrichtung der Siebenbürger Sachsen. Sie behinderte die Integration der deutschen Minderheit in den kommunistischen Transformationsprozess der Gesellschaft. Ziel der RKP war deshalb die Gleichschaltung der EKR: Die Richtlinien gab die RKP vor, als Instrumente für deren Umsetzung dienten die Kultusoberbehörde und der Geheimdienst Securitate.
Vom 28.9. bis 1.10.2022 findet in Sibiu/Hermannstadt/Nagyszeben, Rumänien, die vom IKGS mitveranstaltete Tagung „Zwischen Bollwerk und Brücke? Der habsburgische Südosten Europas. Kultur-Raum-Konzepte seit dem 18. Jahrhundert“ statt. Hier können Programm und Abstracts heruntergeladen werden.
Der Vortrag findet im Rahmen der vom Arbeitskreis für siebenbürgische Landeskunde in Zusammenarbeit mit dem IKGS organisierten Tagung „Agrarreform in Rumänien im regionalen und internationalen Vergleich in der Zwischenkriegszeit (1918–1938)“ am 8./9. September 2022 statt.
Zum Youtube-Link der Aufzeichnung
Der musikalisch-lyrische Abend „Auf den Treppen des Windes“ würdigte 2021, im Gedenkjahr „35 Jahre seit dem Tod Rolf Bosserts“, das Werk des rumäniendeutschen Dichters und war gleichzeitig der Auftakt ins Jubiläumsjahr 2022 „50 Jahre Aktionsgruppe Banat“, in dem das Deutsche Kulturforum östliches Europa am 23./24. Juni eine Tagung in Temeswar/Timișoara plant.
Rolf Bossert, 1952 in Reschitza/Reșița im Banater Bergland geboren und 1986 in Frankfurt am Main gestorben, war Mitglied der Aktionsgruppe Banat, einer Vereinigung rumäniendeutscher Schriftsteller, Poeten und Publizisten, die sich im Frühjahr 1972 als literarische Diskussions- und Austauschplattform formierte, vom rumänischen Geheimdienst Securitate observiert und drangsaliert wurde, um dann bereits 1975 von den staatlichen Organen des diktatorischen Ceaușescu-Regimes aufgelöst zu werden.
Mit:
Oana Vidoni, Schauspielerin
Alexandru Mihăescu, Schauspieler
Maurice de Martin, Perkussionist
Sian Brie, Gitarrist
Idee, Konzept & künstlerische Leitung: Maurice de Martin
Kamera & Film-Produktion: Ovidiu Zimcea
Kooperationspartner:
Deutsches Staatstheater Temeswar (DSTT)
Deutsches Kulturforum östliches Europa
Deutsches Konsulat Temeswar
Gedichte in deutscher Sprache: © Verlag Schöffling & Co.
Gedichte in rumänischer Übersetzung: © Nora Iuga
© Maurice de Martin 2021
Im Rahmen der Konferenz Hinwege, Rückwege – Spurensuche im Werk von Iris Wolff, die anlässlich der Verleihung des Marie Luise Kaschnitz-Preises von 6.‒8. Mai 2022 an der Evangelischen Akademie Tutzing organisiert wird, hält IKGS-Mitarbeiterin Enikő Dácz einen Vortrag zu literarischen Rauminszenierungen in ausgewählten Werken der Schriftstellerin.
Weitere Informationen zur Veranstaltung und der Anmeldung finden Sie hier.