Summer School

 

Siebenbürgen in Bildern erzählt


Eine deutsch-rumänische Summer School für ethnografischen Dokumentarfilm in Katzendorf/Cața

 

 

13.−23. Juli 2019
Katzendorf/Cața, Rumänien

 

Der ethnografisch orientierte Dokumentarfilm ist seit dem 20. Jahrhundert ein erstklassiges Instrument der Überlieferung kultureller Traditionen aus fremden Kulturen. Diese Filme erzählen beispielsweise die sehr besonderen Geschichten der Juden aus Tscherniwzi/Czernowitz, moldawischer Totengräber, oder der letzten siebenbürgischen Schäferfamilien. Siebenbürgisch-sächsische Einzel- und Gruppenschicksale gerieten in den letzten Jahren ebenso immer wieder in den Fokus. Diese Produktionen eröffnen die kulturellen Kontexte Osteuropas, indem Traditionen intensiv erzählt und einem breiten Publikum zugänglich gemacht werden. Dabei mangelt es immer wieder an einem kritischen Bewusstsein im Umgang mit dem „alten Europa“, das hier zum filmischen Topos und gleichzeitig zum zu entdeckenden „Neuland“ wird. Jungen deutschen Filmemachern erscheinen diese osteuropäischen Welten heute fremd und kulturelle Kontexte müssen erst wiederentdeckt werden. Diese thematische Lücke soll die Summer School für ethnographischen Dokumentarfilm schließen, die junge deutsche Filmstudierende (studentische Filmemacher/Creative Producer der Beuth Hochschule für Technik Berlin ‒ Stg. SCREEN BASED MEDIA) und filminteressierte rumänische Studierende aus Cluj-Napoca/Klausenburg länderübergreifend zusammenbringt und gemeinsam an dokumentarischen Kurzfilmen zu dörflichen Themen der Kulturregion Siebenbürgen arbeiten lässt. Dabei werden die radikalen Änderungen und Entwicklungen, dort, wo die Deutschen weggegangen sind, vor Augen gehalten und die Teilnehmer über die – zu vermeidende – Reproduktion von Stereotypen inkl. Orientalismen aufgeklärt. Auf diese Weise kann die Summer School dem Mangel an einem bewusst kritischen Umgang mit siebenbürgischen Themen entgegenwirken.

Konzept von Prof. Dr. Titus Faschina, Beuth Hochschule für Technik Berlin, Stg. SCREEN BASED MEDIA in Zusammenarbeit mit dem Institut für deutsche Kultur und Geschichte Südosteuropas an der LMU München

Ansprechpartner im  IKGS: Enikö Dácz (E-Mail)

 

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