Digitale Topographie der multikulturellen Bukowina
Interaktives Forschungsprojekt
(Oktober 2015 – September 2017)
Ein gemeinsames Projekt der Hochschule für Musik Franz Liszt Weimar, der Nationalen Universität Tscherniwzi und des IKGS.
Projektförderung von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM) aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages.
Über das Projekt
„Digitale Topographie der multikulturellen Bukowina“ ist ein moduliertes, interaktives Projekt. Ziel ist die Erforschung und Vermittlung des Erbes der deutschen Kultur in der Region im Kontext mit anderen Kulturen (Juden, Rumänen, Ukrainer, Polen, Russen und Armenier). Im Mittelpunkt stehen die Erkundung, (Wieder-)Entdeckung und ein Überdenken (rethinking) von Personen, Ereignissen und Orten in Czernowitz und der Bukowina, an denen sich die wechselvolle und multikulturelle Geschichte von 1848 bis 1940 widerspiegelt. Das Vorhaben ist innerhalb der digital humanities verortet, indem es geistes- und kulturwissenschaftliche Theorieansätze für digitale Medien aufbereitet. Das Projekt vernetzt auch Studierende und Nachwuchswissenschaftler:innen. Präsentiert werden die Ergebnisse auf der Website https://www.bukowina-portal.de. Das Portal umfasst auch Zeitzeug:innengespräche und eine Mediathek mit historischen Dokumenten. Es eignet sich auch zur Vorbereitung von Forschungsaufenthalten in der Region und wird für Recherchearbeiten und Texterstellung durch Studierende im Rahmen von Seminaren und Studienreisen eingesetzt.
Zentrale Forschungsthemen
- Interkulturalität: Formen des Kulturtransfers in der Bukowina
- Deutsche Kultur und Sprache als lingua franca bis 1940 in Czernowitz: Bildungswert, Wertekonsens, Zivilisationsbruch
- Kulturelle Brüche auf diachroner Ebene: Rumänisierung, Sowjetisierung, Ukrainisierung
- Symbolisierungen, Narrationen und Imaginationen des Raums „Bukowina“
- Selbst- und Fremdwahrnehmungen von Ethnizitäten
- Grenzland Bukowina: Migrationsbewegungen
- Historiographien und konkurrierende Erinnerungskulturen in den jeweiligen Epochen
Ziele
- Stadt- und Regionalgeschichte in vielschichtigen Arbeitsprozessen und durch fortlaufenden Austausch von Projektergebnissen erfassen.
- Anregung und Qualifizierung der Projektteilnehmer:innen für den Umgang mit Erinnerungskultur.
- Nutzbarkeit für eine breite Öffentlichkeit.
- Neue Quellenerschließung zur deutschen und europäischen Kultur durch Einbindung von ukrainischen und rumänischen Institutionen (Archive, Museen, Bibliotheken).