11. Jan. 2018 | Aus dem IKGS
Am Institut für deutsche Kultur und Geschichte Südosteuropas an der Ludwig-Maximilians-Universität München (IKGS) ist ab Mai 2018 die Stelle
einer wissenschaftlichen Mitarbeiterin /
eines wissenschaftlichen Mitarbeiters
(TVöD Bund, Entgeltgruppe 14, Vollzeit)
mit einem geisteswissenschaftlichen Arbeitsschwerpunkt aus den Bereichen deutsche Kultur, Geschichte, Sprache oder Literatur Ostmittel- und Südosteuropas zu besetzen.
Das IKGS ist eine von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien auf Grundlage des § 96 Bundesvertriebenengesetz institutionell geförderten Einrichtung, welche die regionalen Verflechtungen südosteuropäischer und deutscher Kultur und Geschichte in grenzüberschreitender wissenschaftlicher Kooperation interdisziplinär und vergleichend erforscht sowie durch Lehre und Fachpublikationen verbreitet.
Das Aufgabengebiet umfasst folgende Tätigkeiten:
- Weiterführung bestehender Forschungsprojekte des IKGS
- Konzeption und Durchführung eines eigenen mittelfristigen Forschungsprojekts im Arbeitsbereich des IKGS
- universitäre Lehre
- Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses und Begleitung von wissenschaftlichen Qualifikationsarbeiten
- Konzeption und Durchführung von internationalen Tagungen
- Koordination und Redaktion von Publikationen des IKGS
- Mitwirkung an der Institutszeitschrift „Spiegelungen“
- Mitwirkung in den Bereichen Öffentlichkeitsarbeit und Dokumentation
- Ausbau und Pflege wissenschaftlicher Netzwerke im In- und Ausland
Einstellungsvoraussetzungen:
- einschlägiger wissenschaftlicher Hochschulabschluss, möglichst mit Promotion
- Publikationen zu den Forschungsschwerpunkten des Instituts
- vertiefte Kenntnisse zumindest einer ostmittel- oder südosteuropäischen Sprache im Arbeitsbereich des IKGS und exzellente Kenntnisse des Englischen
- Deutschkenntnisse auf muttersprachlichem Niveau
- Erfahrung in der Redaktionsarbeit sowie die Beherrschung moderner Informationstechnologien und deren Anwendung
Erwünscht sind Erfahrung:
- in der universitären Lehre
- im Publikationsbereich (Print und Online)
- im Tagungs- und Projektmanagement
- in der Öffentlichkeitsarbeit
Wir bieten ein auf zwei Jahre befristetes Beschäftigungsverhältnis (Entgeltgruppe 14 TVöD-Bund). Eine spätere Übernahme in ein unbefristetes Arbeitsverhältnis wird angestrebt.
Wir fördern die berufliche Gleichstellung von Frauen und Männern; daher sind Bewerbungen von Frauen besonders erwünscht. Bei gleicher Eignung, Befähigung und fachlicher Leistung werden Frauen nach dem Bundesgleichstellungsgesetz, schwerbehinderte Menschen nach Maßgabe des Sozialgesetzbuches IX besonders berücksichtigt; von schwerbehinderten Bewerberinnen und Bewerbern wird lediglich ein Mindestmaß an körperlicher Eignung verlangt. Eine Ausübung der Funktion durch entsprechende Teilzeitkräfte ist grundsätzlich möglich.
Bewerbungen mit aussagekräftigen Unterlagen (Lebenslauf, Kopien von Zeugnissen und Beurteilungen sowie Arbeitsverträgen, eine kurze Projektskizze) sind bis zum 28.2.2018 ausschließlich per Email zu richten an Dr. Florian Kührer-Wielach (kuehrer@ikgs.de).
11. Jan. 2018 | Aus dem IKGS
Seit Anfang Januar dürfen wir Daniel Biro als neuen Mitarbeiter in den Bereichen Veranstaltungen und Öffentlichkeitsarbeit am IKGS begrüßen. Daniel über sich selbst:
„Wer um die Wurzeln seines Lebens weiß, kann seinen Gedanken, Worten und Werken Flügel verleihen.“ Geboren 1991 in Bad Saulgau, aufgewachsen in einer rumänisch-siebenbürgischen Familie auf dem bayerischen Land, entschloss ich mich 2012, mit abgeschlossenem Abitur und absolviertem Zivildienst, zum Studium der Romanistik mit dem Schwerpunkt der rumänischen Sprachwissenschaft, um einem Teil meiner Wurzeln von der sprachlichen Seite näherzukommen. Nach einem Auslandsjahr in Paris und meinem Master-Abschluss an der LMU München widme ich mich seit September 2017 im Rahmen meiner Promotion dem politischen Diskurs in Rumänien und dessen sprachlicher Gestaltung. Um einem anderen Teil meiner Wurzeln näherzukommen, bietet mir das IKGS nun die Gelegenheit, neben meiner Forschung an der rumänischen Sprache auch im Kontext der deutschen Kultur und Geschichte Südosteuropas arbeiten zu können und vielleicht auch meinen Gedanken, Worten und Werken Flügel zu verleihen.
19. Dez. 2017 | Aus dem IKGS
Pressemitteilung: Vorlass von Richard Wagner im IKGS archiviert und ab sofort zugänglich.
Der an Parkinson erkrankte Schriftsteller Richard Wagner hat im Jahr 2013 sein umfangreiches privates und literarisches Archiv an das Institut für deutsche Kultur und Geschichte Südosteuropas (IKGS) übergeben. Von Mai 2015 an bearbeitete die Literaturwissenschaftlerin Christina Rossi von der Professur für Neuere Deutsche Literaturwissenschaft (Prof. Dr. Bettina Bannasch) an der Universität Augsburg das von der Beauftragten für Kultur und Medien (BKM) geförderte Projekt zur Sicherung und Archivierung des Vorlasses von Richard Wagner. Seit Herbst ist der archivierte Vorlass nun zu Forschungszwecken im IKGS zugänglich.
Der Bestand umfasst Manuskriptfassungen und Material zu Wagners literarischen, journalistischen und essayistischen Werken, Briefkorrespondenzen, Notizbücher, Lebensdokumente, Fotos sowie umfangreiche Materialsammlungen, darunter Dokumentationen des Alltags und der ideologisierten Presseberichterstattung in Rumänien unter Ceauçescu sowie die kopierten Securitate-Akten von Richard Wagner und Herta Müller, der ehemaligen Ehefrau des Schriftstellers. Der Vorlass ist damit sowohl für Literaturwissenschaftler als auch für Historiker und Politologen von Wert und Interesse.
Insbesondere für literaturhistorisch interessierte Forscher von Bedeutung ist die umfangreiche Dokumentation früher Texte und Rezeptionsbelege Richard Wagners und Herta Müllers in deutschsprachigen Medien aus Rumänien, d.h. vor 1987. Frühe Interviews, Rezensionen und Abdrucke literarischer Texte beider Autoren sind heute nur noch schwer zu rekonstruieren und liegen im Archiv in nahezu vollständiger Weise vor.
Von erstaunlichem Umfang ist die Sammlung wohl nahezu sämtlicher journalistischer Texte in knapp 45 Mappen. Als besonders wertvoll erweisen sich auch zahlreiche handschriftliche Manuskripte von Gedichten und Gedichtbänden, die noch aus der rumänischen Zeit Richard Wagners stammen. Doch auch neuere Arbeiten Wagners sind in ihrem Entstehungsprozess nachvollziehbar. So liegen allein für das Werk Die deutsche Seele, das Wagner im Jahr 2011 gemeinsam mit Thea Dorn publizierte, 45 Mappen vor, in denen Wagner die von ihm verfassten Essays aus dem Buch mit Materialsammlungen, Notizen und Manuskriptfassungen mit den jeweiligen Arbeits- und Denkprozessen abbildet.
Zahlreiche Korrespondenzen mit teilweise namhaften Schriftstellerkollegen, Verlegern und engen Vertrauten Wagners zeugen von seinen literarischen und persönlichen Netzwerken und Kommunikationswegen. Unter den vorhandenen Briefen sind etwa Zuschriften der Autorinnen Herta Müller, Thea Dorn, Birgit Vanderbeke, Felicitas Hoppe, Anemone Latzina, Helga Novak, Sarah Kirsch und Ursula Krechel sowie der Schriftsteller György Dalos, Hans Joachim Schädlich, Hanns-Josef Ortheil, Franz Hohler, Johann Lippet, Rolf Bossert, Peter Motzan und Gerhard Csejka.
Christina Rossi hat bereits zwei Publikationen von und mit Richard Wagner auf den Weg gebracht, die auch bislang unveröffentlichtes Archivmaterial enthalten. Im Aufbau Verlag Berlin gab sie im Frühjahr 2017 Wagners neuen Lyrikband Gold heraus, der Gedichte von 1972 bis 2016 versammelt. Neben neuen Texten sind hier auch zahlreiche frühe, noch unbekannte Gedichte erstabgedruckt. Im Wieser Verlag Klagenfurt erschien zeitgleich ein Gesprächs- und Essayband unter dem Titel Poetologik. Der Schriftsteller Richard Wagner im Gespräch. Dieser vom IKGS geförderte Band versammelt neben einem langen literaturwissenschaftlichen Gespräch zwischen Richard Wagner und Christina Rossi zahlreiche Essays zur Literatur sowie Debüttexte und frühe Interviews Wagners aus deutschsprachigen Zeitungen in Rumänien. Der Band richtet sich sowohl an die Wissenschaft als auch an mit Wagners Werk vertraute Leser.
Pressemitteilung als PDF
19. Dez. 2017 | Aus dem IKGS

Opening of the conference by the IKGS‘ director Florian Kührer-Wielach
Bericht: Paths of Transition / Transformation: Local Societies in Southeastern Europe in Transition from Empires to Nation States after World War I.
On 23rd and 24th November 2017, the IKGS, the Institute of Political History in Budapest, the Graduate School for East and Southeast European Studies, and Collegium Carolinum hosted the conference “Paths of Transition / Transformation: Local Societies in Southeastern Europe in Transition from Empires to Nation States after World War I” on the premises of the graduate school in Munich.
IKGS Director Florian Kührer-Wielach opened the conference and welcomed the 25 participants to Munich. His opening remarks were followed by Gábor Egry, director of the Institute of Political History, and Martin Zückert, managing director of Collegium Carolinum. The presence of these three institutions already set the stage for what was to follow. The primary research regions of the three institutes served as a common theme throughout the conference as conference participants regularly referenced Romania, Hungary and the former Czechoslovakia in the following days.
The conference was organised into five panels over the course of the two days. Panel One approached the broader conference topic by highlighting the issues of “Nations and New Orders”. In his presentation on transfer, transition, and transformation in Transylvania and beyond, Florian Kührer-Wielach introduced many of the topics discussed by the conference’s participants. Johannes Gleixner (Munich) followed by introducing the case of the Czech lands and looking into progressives and socialists in Czech republican ideology in the years leading up to World War I. A similar time was discussed by Călin Cotoi (Bucharest), who presented his research on public hygiene in the context of nation building in 19th and early 20th-century Romania. Ota Konrád (Prague) then shifted the temporal focus to the years after the war, highlighting the role of violence in the immediate transition period from 1917 to 1923 in the Bohemian and Austrian lands. Thomas Varkonyi (Vienna) closed the panel by analysing the attribute “Galician” as anti-Semitic code in Hungary throughout the 1910s and 1920s.
In the afternoon of this first day, Panel Two moved on to post-imperial biographies, to add a bottom-up perspective to the discussion. The panel was opened by Rok Stergar (Ljubljana), who described the end of the Habsburg Empire through the lives of writers and bureaucrats in the Slovene lands. Svetlana Suveica (Regensburg, Chișinău) offered a related perspective on the case of Bessarabia and the biography of Chișinău’s former mayor, Panteleimon V. Sinadino. With the biography of György Bernády, former mayor of Târgu Mureș, János Fodor (Cluj-Napoca) ended the panel.
On the second conference day, Panel Three opened by discussing local societies in transformation. Attila Simon (Komárno) presented the case of Košice in the immediate post-war period, followed by Jernej Kosi (Ljubljana, Graz), who provided insight into another border region of the former Kingdom of Hungary, Prekmurje in today’s Slovenia. Enikő Dácz (IKGS) concluded the panel with a double analysis of transition in Transylvania, examining the towns of Sibiu and Braşov in the years from 1918 to 1922.
Panel Four remained close to the topic of local transitions while shifting attention toward more comparative perspectives. Gábor Egry provided a view into the influence of professional networks in the newly “Romanian” regions of Banat and Maramureș. Ivan Jeličić (Trieste) continued by looking at the city of Fiume (today’s Rijeka) and how local actors reacted to the changing political climate there,
The final panel dedicated itself to “peculiar regions, peculiar people”. Julia Richers (Bern) first presented interwar biographies in Carpatho-Ukraine in the context of the Hungarian-Ukrainian/Soviet power struggle in the area after World War I. Eric Weaver moved on to another “border people” of the former Kingdom of Hungary, the Bunjevci in the country’s south, bordering the Kingdom of Serbia. The last presentation of the conference came from Ségolène Plyer (Strasbourg), who looked into experiences of transition in Bohemia.
The conference concluded with a round table discussion led by Gábor Egry, in which he, Ota Konrád, Ségolène Plyer and Julia Richers discussed the overall perspective for further research on the conference topics. In her closing remarks, Enikő Dácz summed up the main findings, points of contention and necessities for further research, announced the publication of selected conference papers and urged further comparative projects in the near future.
5. Dez. 2017 | Aus dem IKGS
Bericht: Podiumsdiskussion „Moderne Märtyrer und Glaubenszeugen – evangelische, katholische und orthodoxe Opfer kommunistischer Gewalt in Südosteuropa im und nach dem Zweiten Weltkrieg“
Unterdrückung, Marginalisierung, Verfolgung – noch im 21. Jahrhundert werden weltweit Menschen aufgrund ihrer Konfessionen diskriminiert. Um Religionsfreiheit muss auch heute gekämpft werden. An dieses Thema knüpfte die gut besuchte Podiumsdiskussion „Moderne Märtyrer und Glaubenszeugen – evangelische, katholische und orthodoxe Opfer kommunistischer Gewalt in Südosteuropa im und nach dem Zweiten Weltkrieg“ an, die am Abend des 26. Oktober 2017 im Haus des Deutschen Ostens in München stattfand und in deren Rahmen sich Prof. Dr. Thomas Bremer (Westfälische Wilhelms-Universität Münster), Erzpriester Dr. habil. Daniel Buda (Ökumenischer Rat der Kirchen, Genf, sowie Lucian-Blaga-Universität Hermannstadt, rum. Sibiu) und PD Dr. Martin Illert (Kirchenamt der Evangelischen Kirche in Deutschland, Hannover, sowie Seminar für Ostkirchenkunde der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg) unterhielten.
Das Gespräch wurde von Dr. Angela Ilić, wissenschaftliche Mitarbeiterin und Stellvertreterin des Direktors am Institut für deutsche Kultur und Geschichte Südosteuropas (IKGS) an der LMU München, moderiert. Die Veranstaltung wurde vom IKGS in Kooperation mit dem Haus des Deutschen Ostens und dem Seminar für Ostkirchenkunde an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg durchgeführt. Als weitere Partner fungierten der Bund der Vertriebenen, die Donauschwäbische Kulturstiftung, die Evangelisch-Reformierte Kirchengemeinde ungarischer Sprache in München, die Deutsch-Rumänische Kulturgesellschaft «Apozitia» e. V. und die Ungarische Katholische Mission München.
Die Veranstaltung eröffnete IKGS-Direktor Dr. Florian Kührer-Wielach. Nach einer Einführung durch Angela Ilić sowie einer Begriffsreflexion widmeten sich die Diskutanten der Bedeutung des Märtyrertums in Südosteuropa unter Bezugnahme auf die ethnische Angehörigkeit und den lokalen Stellenwert von Märtyrern aus den deutschsprachigen Minderheiten. Im Verlauf des Gesprächs konnten Gemeinsamkeiten und Unterschiede der Konfessionen sichtbar gemacht werden. Die Diskutanten definierten den Märtyrerbegriff ähnlich, zu dessen Semantik der gewalttätige Tod einer Person „aufgrund ihres Glaubens“ gehört. Die jeweiligen kommunistischen Regime in den Ländern Südosteuropas hatten in der Zeit des Kalten Krieges versucht, die häufig anzutreffende Übereinstimmung von Ethnie und Konfession für ihre Zwecke auszunutzen und die verschiedenen Gruppen gegeneinander auszuspielen, mitunter mit Erfolg. Zwischen den Opfern der Regime konnte man trotzdem einen Zusammenhalt beobachten, der über die konfessionellen und ethnischen Identitäten hinausging. Als Beispiel dafür kann stehen, dass etwa in den Gefängnissen die konfessionelle und ethnische Zugehörigkeit zwischen den Häftlingen oft gar keine Rolle spielte. Obwohl die Verfassungen der sozialistischen Länder in Südosteuropa Religionsfreiheit garantiert hatten (offiziell war die kirchliche Angehörigkeit nur in Albanien verboten), wurden in der Praxis Priester, Gelehrte, Ordensleute und Laien aller Konfessionen oft verfolgt und verhaftet. In zahlreichen Fällen wurden sie ohne Grund festgenommen, und man warf ihnen sich gegen das Regime richtende politische Aktivitäten vor.
Im Verlauf der Veranstaltung wurden von Angela Ilić als Fallbeispiele die kurzen Lebensläufe von vier Personen in einer kleinen visuellen Präsentation vorgestellt, die unterschiedliche Länder (darunter Jugoslawien, die Sowjetunion und Ungarn) und Konfessionen (griechisch-katholisch, römisch-katholisch, serbisch orthodox sowie evangelisch-lutherisch) repräsentierten und alle wegen ihres Glaubens gelitten haben.
Nach der Präsentation stand die heutige Erinnerung an die Märtyrer im Mittelpunkt der Diskussion sowie die frühere Zusammenarbeit zwischen Kirche und Geheimdienst. Die Gesprächsteilnehmer kamen zum Ergebnis, dass letztgenannter Themenpunkt differenziert betrachtet werden müsse: Es komme darauf an, nicht alle Kirchen, Priester und Pfarrer im Kontext der Geheimdienst-Zusammenarbeit nur monoperspektivisch in den Blick zu nehmen und zu bewerten, denn unter diesen befanden sich sowohl solche, die Widerstand leisteten, sowie in unterschiedlicher Ausprägung diejenigen, die mit dem Regime zusammenarbeiteten. Diese Differenzierung sei jedoch in vielen Fällen schwierig, da nach der Wendezeit die Akten des Geheimdienstes, die die Zusammenarbeit der Kirchen mit dem Regime sichtbar machen sollten, häufig unkritisch und vorschnell veröffentlicht wurden. An etlichen Stellen trugen diese Veröffentlichungen mehr zur Verwirrung als zur historisch differenzierten Aufarbeitung innerhalb und außerhalb der Kirchen bei. Das berücksichtigend, so der Gesprächstenor, sollte man nach der christlichen Lehre an bestimmten Positionen für Vergebung und Versöhnung bereit sein.
Die Botschaft der Märtyrer für die junge Generation haben die Diskutanten folgenderweise formuliert: Daniel Buda meinte, man lerne aus der Vergangenheit, aber solle auch in die Zukunft blicken, denn es gäbe immer wieder neue Arten von Gewalt gegen die Kirche. Illert wies darauf hin, dass die Märtyrer Vorbilder seien, die den Mut gehabt hätten, die kommunistische Ideologie zu durchschauen und sich gegen diese zu stellen. Das Gespräch wurde mit den Worten Thomas Bremers abgerundet, der die Ansicht vertrat, dass alle, egal ob alt oder jung, lernen müssten, dass die Geschichte weitergehe, sich ändere und man ihr produktiv begegnen solle.
Das Publikum reagierte auf das Thema interessiert und brachte sich mit Fragen ein, die die Diskutanten zum Veranstaltungsende hin aufgriffen.
Éva-Rebeka Bíró / Clementina Irimină
25. Okt. 2017 | Aus dem IKGS
Am Institut für deutsche Kultur und Geschichte Südosteuropas an der Ludwig-Maximilians-Universität München, einer von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien institutionell geförderten Einrichtung, ist zum nächstmöglichen Zeitpunkt die Stelle einer/eines
Sachbearbeiterin/Sachbearbeiters
für die Bereiche Publikationen, Öffentlichkeitsarbeit, Veranstaltungsassistenz und Buchhaltung
zu besetzen. Die Stelle ist zunächst auf zwei Jahre befristet (Entgeltgruppe 6 TVöD-Bund). Eine anschließende Übernahme in ein unbefristetes Arbeitsverhältnis ist möglich und wird angestrebt.
Das kulturwissenschaftlich ausgerichtete, interdisziplinär arbeitende Institut für deutsche Kultur und Geschichte Südosteuropas an der Ludwig-Maximilians-Universität München (IKGS) erforscht Kultur und Geschichte, Sprache(n) sowie Literatur und Kunst in und aus Zentral- und Südosteuropa. Ein Schwerpunkt liegt dabei auf den deutschen bzw. deutschsprachigen Bevölkerungsgruppen als Teil einer gemeinsamen, von Multikulturalität und Mehrsprachigkeit geprägten Kultur und Geschichte.
Die zu besetzende Stelle umfasst folgende Aufgabengebiete:
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Publikationsassistenz im Bereich der Print- und Digitalpublikationen des IKGS inkl. Korrespondenz, Abwicklung von Bestellungen und Datenbank-Verwaltung
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Assistenz in den Bereichen Öffentlichkeitsarbeit und Veranstaltungsorganisation: Vor- und Nachbereitung von Konferenzen und öffentlichen Veranstaltungen, Einladungsgestaltung, Aktualisierung der Website und Versand des Newsletters, Pflege der Adressdatenbank
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Mitarbeit in der Finanzbuchhaltung, Vorbereitung der Buchungsunterlagen (Ein- und Ausgangsrechnungen) und Buchung in der Buchhaltungssoftware
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Querschnittsaufgaben in weiteren Arbeitsbereichen des IKGS
Einstellungsvoraussetzungen:
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abgeschlossene Ausbildung zum/zur Verwaltungsfachangestellten bzw. Fachangestellte/r für Bürokommunikation oder eine vergleichbare abgeschlossene dreijährige Ausbildung
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Erfahrungen in der Verwaltungspraxis und im Umgang mit Buchhaltungssoftware
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Kenntnisse und nach Möglichkeit Erfahrungen im Verlagswesen oder der Organisation von Veranstaltungen
Darüber hinaus wird erwartet:
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überzeugendes und seriöses Auftreten mit entsprechender Dienstleistungsorientierung
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Organisationstalent und ein hohes Maß an Verantwortungsbewusstsein
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Erfahrungen mit modernen Informationstechnologien und deren Anwendung
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Interesse am Arbeitsgebiet des IKGS
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Deutschkenntnisse auf muttersprachlichem Niveau
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Reisebereitschaft
Gesucht wird für diesen vielseitigen Arbeitsplatz eine Persönlichkeit, die in die Zusammenarbeit mit Direktion, Verwaltungsleitung und den Beschäftigten des Instituts ein überzeugendes Maß an Teamfähigkeit bzw. Kooperationsbereitschaft sowie erfolgsorientiertem Handeln einbringt.
Wir fördern die berufliche Gleichstellung von Frauen und Männern, daher sind Bewerbungen von Frauen besonders erwünscht. Bei gleicher Eignung, Befähigung und fachlicher Leistung werden Frauen nach dem Bundesgleichstellungsgesetz, schwerbehinderte Menschen nach Maßgabe des Sozialgesetzbuches IX besonders berücksichtigt; von schwerbehinderten Bewerberinnen und Bewerbern wird lediglich ein Mindestmaß an körperlicher Eignung verlangt. Eine Ausübung der Funktion durch Teilzeitkräfte ist grundsätzlich möglich.
Eine Anstellung erfolgt vorbehaltlich der Bewilligung der Mittel im Bundeshaushalt.
Bewerbungen mit aussagekräftigen Unterlagen sind bis zum 15.11.2017 ausschließlich per E-Mail zu richten an verwaltung@ikgs.de.