Online-Tagung| Die literarische Vermessung der Karpaten | 19.–22. April 2022

IKGS-Sektion an der Konferenz der Gesellschaft für interkulturelle Germanistik 

19.–22. April 2022, Online-Tagung 

Wie ihre größeren Verwandten, die Alpen, sind die Karpaten in den Literaturen der Kulturen, die sie räumlich prägen, präsent. Im Gegensatz zu den Alpen, deren literarische Konstruktionen in etlichen Bänden erforscht wurden, fanden die Imaginationen der Karpaten wesentlich weniger Aufmerksamkeit. Nach zwei Themenheften der Spiegelungen stellen sich die Vortragenden die Aufgabe, die Karpaten-Konstruktionen auf ihre Funktion in literarischen Texten zu befragen.

Die Sektion ist Teil der von der Gesellschaft für interkulturelle Germanistik und der Universität Zadar (Kroatien) organisierten Konferenz Interkulturelle Räume. Historische Routen und Passagen der Gegenwart unter besonderer Berücksichtigung des Mittelmeerraums. 

Hier finden Sie das Programm der Tagung. 

CfP: „Das neue Fremde/Eigene“ | 12. GGR-Kongress |
2.–6.9.2022, Constanța

 

Das IKGS lädt gemeinsam mit den Germanistischen Lehrstühlen der Babeș-Bolyai- sowie der Partium-Universität ein, deutschsprachige literarische Felder und Netzwerke der Zwischenkriegszeit in Ostmittel- und Südosteuropa über nationale Grenzen hinaus zu untersuchen.

Die Sektion findet im Rahmen des XII. Internationalen Kongresses der Gesellschaft der Germanisten Rumäniens vom 2.–6. September 2022 an der Ovidius-Universität in Constanța statt.

Den CfP finden Sie hier.
Mehr über den Kongress erfahren Sie hier (externer Link).

Vortrag von Dr. Angela Ilić | Ost – West Kulturbegegnungen | 24. März 2022, online

Fortepan / Balázs Pálfi

 

Im Rahmen der Fachtagung zu evangelisch–orthodoxen Begegnungen „Orthodox–evangelische konfessionsverschiedene Ehen“ und Familien

24. März 2022, 17:40–18:20 Uhr, online

Die Tagung findet am 24. und 25. März 2022, jeweils nachmittags statt und wird von der Evangelischen Kirche A.B. in Rumänien und dem Zentrum für Evangelische Theologie Ost (ZETO) in Kooperation mit dem Lutherischen Weltbund durchgeführt.

Weitere Informationen zur Veranstaltung finden Sie hier.
Anmeldung bei Eszter Huszar-Kalit unter eszter.huszar-kalit@elkb.de.

Neuerscheinung: SPIEGELUNGEN Heft 2/2021, Themenschwerpunkt „Transnationale Karpaten II“

 

Die Karpaten – jene Bergkette, die sich von Tschechien über die Slowakei, Ungarn, Polen, die Ukraine und Rumänien bis hin nach Serbien erstreckt – sind ein wichtiger geografischer, wirtschaftlicher und kultureller Marker in der zentraleuropäischen Region. Wie ihre größeren Verwandten, die Alpen, sind die Karpaten in den Literaturen der Kulturen, die sie räumlich prägen, präsent. Die aktuelle Ausgabe der Spiegelungen widmet sich der Frage, wie literarische Imaginationen der Karpaten ab dem 18. Jahrhundert zu Projektionsflächen sozialer, historischer und kultureller Werte wurden. Dabei steht das 20. Jahrhundert im Fokus, und es wird ein transnationaler und vergleichender Zugang bevorzugt, der die Karpaten-Konstruktionen auf ihre Funktion in ethnischen und nationalen Identifikationsprozessen befragt. Mit Ausgabe 2.21 wird der Themenschwerpunkt Transnationale Karpaten fortgeführt.

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Call for Papers | Danubiana Carpathica Band 60 (2023) | Thema: „Bewegung – Organisation – Ideologie. Sportliche Mobilisierung in Südosteuropa im 19. und 20. Jahrhundert“

CfP (deutsch) als PDF-Download
CfP (englisch) als PDF-Download

Auch im südlichen Europa verbreiteten sich im 19./20. Jahrhundert unterschiedliche Formen der körperlichen Bewegung, etwa der Leibesübungen, des Turnens und des Vereinssports. Grundlagen für diese parallele Entwicklungen waren ein aus der Aufklärung resultierendes neues Verständnis von Körperlichkeit sowie vom Verhältnis von Mensch und Natur, ein wachsendes politisches Bewusstsein, verschiedene Ansätze hin zur sportlichen Betätigung (von national-mobilisierenden im Sinne der Jahnschen Turnerbewegung oder der bei den Slawen verbreiteten „Sokol“-Gruppen bis hin zu internationalistisch-sozialistischen) und ein neues Verständnis von Freizeit, das sich im bürgerlichen Milieu aus gewandelten Arbeitszeiten und einem neuen Konsumbegriff ableiteten. Im 19. Jahrhundert schuf das Bürgertum verbandliche Strukturen, die Freizeit und Bewegung in der freien Natur ermöglichten, etwa in den verbreiteten Wandervereinen, die vor allem Gebirgslandschaften durch infrastrukturelle Maßnahmen erschlossen und dabei mentale Abgrenzungen vornahmen.

Bis zum Ersten Weltkrieg vollzog sich im Bereich des Sports und der körperlichen Bewegung eine soziale Ausweitung, indem immer breitere Gesellschaftsschichten angesprochen und integriert wurden, andererseits eine Diversifizierung, indem immer neue Sportarten popularisiert wurden. Bereits in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts lässt sich die Rolle des Sports und der körperlichen Bewegung als Vehikel ethnischer, nationaler und sozialer Aspirationen beobachten, die als solche medial kommuniziert und von der Öffentlichkeit wahrgenommen wurden. In der Zwischenkriegszeit bestanden sowohl Tendenzen hin zu einer uniformierenden und letztlich sogar paramilitärischen Auffassung vom Sport als auch vielfältige Formen der transnationalen Kooperation, etwa durch interethnische Vereinsaktivitäten oder die Mitwirkung nationaler Minderheiten in den nationalen olympischen Teams. Die totalitären Regimes des 20. Jahrhunderts implizierten eine ideologische Vereinnahmung von Sport und Bewegung.

Die Anfänge der Befassung mit der Sportgeschichte Südosteuropas liegen häufig in einer selbstbezogenen Chronistik einzelner Vereine, Städte, Teams oder nationaler Sportentwicklungen, die noch nicht methodisch reflektiert, überwiegend faktografisch und wenig anschlussfähig an die allgemeine Historiografie ist.[1] Erst in den letzten Jahrzehnten lassen sich neue Initiativen feststellen, verstärkt durch ein kulturwissenschaftlich geprägtes Verständnis von Geschichte und das Interesse an dem Zusammenhang von Sport und Nationalismus (etwa am Beispiel der Fußball-Forschung oder dem gewachsenen Interesse an Jugendbewegungen).[2]

Für den geplanten Band sind vor allem Querschnitt- und Längsschnittstudien von Interesse. Im Fokus steht dabei als gemeinsamer Nenner die Trias von Bewegung, Organisation und Ideologie. Ein besonderer Schwerpunkt sollte auf Vereine und Bewegungen gelegt werden, die sich als „deutsch“ verstanden bzw. (zumindest zeitweise) deutschsprachig waren, aber auch auf deren Interaktionen mit Vereinen und Bewegungen von Vertretern anderer Ethnien und Sprachgruppen sowie mögliche Veränderungen ihres Selbstverständnisses. Besonders willkommen sind vergleichende und nationenübergreifende Untersuchungen.

In der Publikation sollen unter anderem folgende Fragen erörtert werden:

  • Auf welche Weise trugen Sportvereine zur politischen, sozialen und ethnischen/nationalen Mobilisierung bei?
  • Welche intraregionalen Verbindungen existierten in Südosteuropa zwischen sportlichen Vereinen und Verbänden unterschiedlicher Ethnien? Wie können zum Beispiel die jüdische Turnbewegung und jüdische Sportvereine darin verortet werden?
  • Wie war die sportliche Aktivität in ein breiteres gesellschaftspolitisches Engagement eingebunden, wenn man etwa an die Förderung von naturwissenschaftlichen, historischen und volkskundlichen Forschungen durch die Wandervereine oder auch durch Individuen bzw. deren Mitwirkung an Naturschutz und Förderung des Fremdenverkehrs denkt?
  • Welche Selbst- und Fremdbilder der sportlich ausgerichteten Vereine finden sich in unterschiedlichen Medien wie Zeitschriften, Plakaten, Fotografien, Filmen und literarischen Verarbeitungen? Welche Vorstellungen von Körperlichkeit traten dabei zutage? Welche Gesellschaftsentwürfe wurden entwickelt – vor allem: welche Teile der Gesellschaft wurden akzeptiert, welche möglicherweise ausgegrenzt (Stichworte: „Arierparagraphen“ der deutschen Turnvereine, konkurrierende Gesellschaftsentwürfe und nationale Selbstbilder)?
  • Welche Sportarten hatten die Funktion einer Breitenaktivität (etwa Wandern, Fußball), welche blieben elitäre Betätigungen bestimmter Gesellschaftsschichten? In welchen lokalen, regionalen oder nationalen Kontexten konnten bestimmte Vereine das Potenzial entfalten, als Anknüpfungspunkte für transnationale Aktivitäten zu fungieren bzw. eine ethnische Exklusivität zu propagieren?
  • Wie lässt sich der Sport in der historischen Topografie und im Stadtbild verorten? Welche Formen des Umgangs mit den materiellen Hinterlassenschaften der Sportgeschichte (z. B. Turnhallen, Sportplätze) lassen sich eruieren? Welchen Stellenwert hat die Sportgeschichte in der Erinnerung einzelner Städte, Regionen und sozialer Kollektive?

Abstracts als WORD-Dateien mit einem Umfang von max. 500 Wörtern werden erbeten bis spätestens 31.1.2022 an Dr. Angela Ilic (ilic@ikgs.de). Nach einer positiven Rückmeldung (die bis 15.2.2022 erfolgt) sollten die fertigen Beiträge mit einem Umfang von ca. 30.000 Zeichen bis spätestens 1.6.2022 eingereicht werden.

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[1] Vgl. etwa Nicolae Postolache: Istoria sportului în România. Date cronologice [Die Geschichte des Sports in Rumänien. Chronologische Daten]. București 1995; Alexe Nicu (Hg.): Enciclopedia educației fizice și sportului din România [Enzyklopädie der Leibeserziehung und des Sports in Rumänien]. 4 Bände. București 12002.

[2] Vgl. etwa John Hughson, Fiona Skillen (Hgg.): Football in Southeastern Europe. From Ethnic Homogenization to Reconciliation. Abingdon 2014; Dario Brentin, Dejan Zec (Hgg.): Sport in Socialist Yugoslavia. Abingdon 2020; Andrew Hodges: Fan Activism, Protest and Politics. Ultras in Post-Socialist Croatia. London 2020; Claudia Selheim, Barbara Stambolis (Hgg.): Aufbruch der Jugend. Deutsche Jugendbewegung zwischen Selbstbestimmung und Verführung. Nürnberg 2013. Katalog zur Ausstellung „Aufbruch der Jugend“ im Germanischen Nationalmuseum Nürnberg 6. September 2013 – 19. Januar 2014.

Einführungsveranstaltung | 17 Ziele, die unsere Welt verändern – Die Sustainable Development Goals (SDGs) und ihre Bedeutung für Kultur- und Wissenschaftseinrichtungen

 

7. Februar 2022, 14–17 Uhr, online

IKGS München in Zusammenarbeit mit EcoEmbassy und iCondu, exklusiv für das IKGS-Netzwerk

  • Praxisbericht des IKGS „Nachhaltigkeit im Institut“
  • Einführung in die Nachhaltigkeitsziele (kurz SDGs) der Vereinten Nationen
  • Vorstellung eines SDG-Planspiels und eines Workshop-Modells
  • Tipps für den Einstieg in eine nachhaltige Entwicklung für Institute

Die Sustainable Development Goals bilden die Basis für die Gestaltung von wirtschaftlichem Fortschritt im Einklang mit sozialer Gerechtigkeit und den ökologischen Grenzen der Erde. Auch unser(e) Zuwendungsgeber bzw. Trägereinrichtungen in Deutschland und anderen Europäischen Ländern berufen sich zunehmend auf diese Ziele. Welche Rolle könnten wir als von der öffentlichen Hand geförderte Einrichtung im internationalen Zukunftsplan der Vereinten Nationen einnehmen?

© Bild: Screenshot https://sdgs.un.org/goals