Autoritarismus und Minderheiten

Autoritarismus und Minderheiten

Das Südostdeutsche Kulturwerk (SOKW) in München

Eine Institution im Kontext von Vertriebenenkulturarbeit und Südostforschung

Das Südostdeutsche Kulturwerk (SOKW) wurde Anfang der 1950er-Jahre in München von Kulturschaffenden und Wissenschaftlern errichtet, deren persönliche Wurzeln größtenteils in Südosteuropa lagen – etwa im Banat, in Siebenbürgen, in der Zips, in der Bukowina, in Bessarabien, in der Dobrudscha oder in der Untersteiermark. Der eingetragene Verein betrieb von Anfang an eine Forschungsstelle, gab Bücher mit literarischem, literatur- oder geschichtswissenschaftlichem Inhalt und als Periodikum die Südostdeutschen Heimatblätter, die späteren Südostdeutschen Vierteljahresblätter, heraus. Im Umfeld des bevorstehenden 70. Jahrestags der offiziellen Gründung (1951–2021) wird die Geschichte dieser Einrichtung aufgearbeitet, nach den beteiligten Protagonisten, ihren persönlichen, gesellschaftlichen und politischen Prägungen, ihren Diskursen und Einflüssen gefragt.
Ziel des Projektes ist die Vorbereitung einer fundierten Monografie zur Geschichte des SOKW, der Vorgängereinrichtung des IKGS, sowie die Durchführung einer Tagung zur Geschichte und zum Kontext dieser Institution im Jahre 2021.

Das Projekt wird in enger Abstimmung mit der Erschließung des Nachlasses von Heinrich Zillich im IKGS durchgeführt, der bis zu seinem Tod eine der prägenden Gestalten des SOKW war.

Der Abschluss der Monografie, die Quellenbestände aus unterschiedlichsten Archiven und Dokumentationen berücksichtigt und die in der Schriftenreihe des IKGS erscheinen soll, ist für Ende 2022 geplant.

 

Projektseite

Die Entwicklung des Projekts („work in progress“) können Sie auf der Projektseite aktuell mitverfolgen.

 

Veranstaltungen

  •  Am 18. April 2020 fand im Rahmen des Virtuellen Österreichischen Zeitgeschichtetags ein Panel unter Beteiligung von IKGS-Mitarbeitern zum Thema „Südostdeutsche“ Kulturarbeit auf dem Prüfstand. Kontinuitäten, Netzwerke, Forschungspotentiale statt, das von Dr. Linda Erker (Universität Wien) moderiert wurde. Vorträge:
  • PD Dr. Tobias Weger: Das Südostdeutsche Kulturwerk in München im Kontext der westdeutschen „Vertriebenkulturarbeit“ nach 1945
    Dr. Enikő Dácz: Vom „gottbegnadeten“ Schriftsteller zum Schriftleiter. Heinrich Zillichs literarisches Netzwerk vor und nach 1945
    Dr. Florian Kührer-Wielach: Ein schwieriges Jubiläum. Das Südostdeutsche Kulturwerk 1951–2021
  • Am 7. Oktober 2022 referierte Tobias Weger auf der Tagung „Das osteuropäische München in der Nachkriegszeit und im Kalten Krieg“, veranstaltet vom 5. bis 7. Oktober 2022 vom Lehrstuhl für Geschichte Südost- und Osteuropas an der LMU in Zusammenarbeit mit dem Münchner Stadtmuseum und dem Jüdischen Museum München, einen Vortrag zum Thema München und die deutsche Kultur und Geschichte Südosteuropas nach 1945.

 

Veröffentlichungen

  • Tobias Weger: Das Südostdeutsche Kulturwerk in München im Kontext der westdeutschen „Vertriebenenkulturarbeit“ nach 1945 (Working Paper), Volltext online
  • Enikő Dácz: Vom „gottbegnadeten Schriftsteller“ zum Schriftleiter. Heinrich Zillichs literarisches Netzwerk im Nationalsozialismus (Working Paper), Volltext online
  • Florian Kührer-Wielach: Ein schwieriges Jubiläum. Das Südostdeutsche Kulturwerk 1951–2021 (Working Paper), Volltext online
  • Tobias Weger: Zur Entstehung des Südostdeutschen Kulturwerks (SOKW) in München. Eine erste Skizze. In: Spiegelungen 17 (2022) H. 1, S. 11–26.
  • Florian Kührer-Wielach: „hineingestreut ins überflutete Mutterland“. Kontingenz, Integration und Identität im „südostdeutschen“ Nachkriegsdiskurs. In: ebenda, S. 27–42.
  • Enikő Dácz, Tobias Weger: Heinrich Zillich und Karl Kurt Klein. Eine Auswahl aus dem Briefverkehr. In: ebenda, S. 43–62.
  • Tobias Weger: München und die deutsche Kultur und Geschichte Südosteuropas nach 1945. In: Felix Jeschke (Hg.): Das osteuropäische München in der Nachkriegszeit und im Kalten Krieg. München 2023 [im Druck].

Zwischenergebnisse im Rahmen des Projekts

  • Archiv- und Bibliotheksrecherchen im In- und Ausland,
  • Austausch mit Forscher/innen, die zu vergleichbaren Themen arbeiten,
  • Durchführung eines Workshops 2021,
  • Redaktionsarbeit,
  • Herausgabe der Monografie

PD Dr. Tobias Weger
Projektleitung
E-Mail: weger@ikgs.de