Die neue Ausgabe der „Halbjahresschrift für Geschichte und Zeitgeschehen in Zentral- und Südosteuropa: Akademische Kooperation, humanitäre Hilfe und Kulturgutschutz im zentraleuropäischen Beziehungsgeflecht“ ist erschienen.
 
Die Basis für das Symposium „Humanität und Humanities: Herausforderungen für Wissenschaft und Kultur im Zeichen von Krieg und Krisen – Kulturerbe, Netzwerke, Kommunikation“, das am 8. Mai 2023 an der Universität Wien stattgefunden hat und im vorliegenden Heft 1+2 / 2024 der „Halbjahresschrift“ dokumentiert wird, stellt der über Jahre hinweg gepflegte, intensive Austausch des Instituts für deutsche Kultur und Geschichte Südosteuropas (IKGS) mit der Nationalen Jurij-Fedkowytsch-Universität Czernowitz (ukr. Černivci) dar.
 
Anlass für diese Tagung war jedoch der russische Angriffskrieg, der seit 2022 in intensivierter Form in der Ukraine wütet und seine massiven Auswirkungen auch in „Hinterland“, zu dem auch die Nordbukowina zählt, zeitigt. Bis zum Februar 2022 war der Austausch zwischen der Universität Czernowitz und dem IKGS vornehmlich der Wissenschaft gewidmet. Mit dem Versuch einer „Vollinvasion“ der russischen Streitkräfte in die Ukraine am 24.2.2022 wurde der wissenschaftliche und kulturelle Austausch gleichsam über Nacht von einer humanitären Hilfsaktion ergänzt und überlagert.
 
Diese – freilich nur vorläufigen – Beobachtungen im Themenfeld Kulturerbe – Netzwerke – Kommunikation dienen als Ausgangspunkt für weitergehende Überlegungen im Rahmen des Themenschwerpunkts „Humanität und Humanities“, der freilich nur einige Pflöcke einschlagen kann für eine noch zu intensivierende Diskussion über die Erkenntnisse und Konsequenzen, die der Krieg gegen die Ukraine für die Geisteswissenschaften mit sich bringt. In den Mittelpunkt rücken die Themen Kulturerbe und Kulturgutschutz sowie Selbstreflexion zwischen Analyse und Betroffenheit, Humanität und „Humanities“.