Jubiläum: Zwei Jahrzehnte IKGS e. V.

#ikgs20

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Ein großer Schritt: Die Gründung des IKGS e. V. 

Am 17. November 2001 errichtete die Gründungsversammlung des Vereins „Institut für deutsche Kultur und Geschichte Südosteuropas“ ihre Satzung. Es wurde somit ein neuer Trägerverein für das IKGS geschaffen, der die wissenschaftliche Arbeit „erweitern“ und die „Anbindung an die Universitäten in München und Südosteuropa“ stärken sollte. Diesem Schritt und Einschnitt war ein Wechsel des zuständigen Ministeriums vorausgegangen: für die nach § 96 des BVFG institutionell geförderte Arbeit des IKGS war in Zukunft nicht mehr das Bundesministerium des Innern (BMI) zuständig, sondern der Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM), der Kulturstaatsminister im Bundeskanzleramt. (Später waren und sind es freilich auch Staatsministerinnen.) 

 

Südosteuropa, eine Herzensangelegenheit 

Staatsminister Julian Nida-Rümelin sei die Förderung der Kultur Südosteuropas eine „Herzensangelegenheit“, berichtete der auf der Sitzung anwesende Vertreter des zuständigen Ressorts. Noch einmal wurde auf die fünf Jahrzehnte währende, verdienstvolle Arbeit des Südostdeutschen Kulturwerks (SOKW) verwiesen. In dessen Trägerschaft sollte das IKGS dann noch bis 6. August 2002 stehen. In einem aktuellen Forschungsprojekt arbeitet das IKGS die personell wie ideologisch ambivalenten Anfänge des SOKW in den 1950er-Jahren auf. 

 

Forschungsauftrag stärken und Netzwerk ausbauen 

Nun aber, so fuhr der bei der Gründung anwesende Vertreter des Kulturstaatsministers fort, müsse die Zukunft des neuen Instituts gefördert werden, die „Kulturraumforschung Südosteuropas“, insbesondere Literaturwissenschaft, neuere Geschichte und Kulturgeschichte. Weitere Brücken müssten errichtet werden, ein Netzwerk der Universitäten und ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. So wurde zugesagt, weiterhin für die institutionelle Förderung des Instituts und seiner Tätigkeit Mittel zur Verfügung zu stellen. Gründungsdirektorin Prof. Krista Zach (1939–2016) betonte in ihren Erläuterungen zur Satzung die „Stärkung der Verantwortung des Bundes und des Landes Bayern, die über Sitz und Stimme im Kuratorium […] verfügen“. Neben der südosteuropäischen wurde nun auch die österreichische Forschung in der Satzung explizit berücksichtigt. 

 

Zwei Jahrzehnte stetiger Entwicklung 

Zwanzig Jahre später lässt sich sagen: das IKGS hat diesen Auftrag erfüllt, die Professionalisierung ist gelungen, die Anbindung an die akademische Welt mit dem Status eines wissenschaftlichen Instituts an der Ludwig-Maximilian-München im Jahr 2004 und im Rahmen von zahlreichen Kooperationen in ganz Zentral- und Südosteuropa deutlich sichtbar geworden. Auch der institutionelle Fördergeber hat seinen Teil erfüllt und das IKGS verlässlich und wohlwollend begleitet und unterstützt. So konnte sein Personalstamm erweitert und die Arbeit des Instituts weiter vorangetrieben werden. Auf dieser Basis erweiterte und vertiefte das IKGS sein Wirkungsfeld ganz im Sinne der Gründungsvision, wie die Grußworte aus unserem Netzwerk – Wissenschaft, Politik und Zivilgesellschaft und insbesondere unsere Mitglieder – eindrucksvoll und ermutigend belegen.  

 

Mit einem starken Netzwerk Visionen realisieren 

Unser Motto bewahren, erforschen, vermitteln bildet die Tätigkeitsbereiche des Instituts ab: Archiv-, Bibliotheks-, Forschungs- und Vermittlungsarbeit bedürfen einer stetigen inhaltlichen wie organisatorischen Erneuerung. Mit der Unterstützung unseres institutionellen Zuwendungsgebers und der zahlreichen Drittmittelgeber sowie in enger Zusammenarbeit mit unseren Vereinsgremien (Vorstand, Kuratorium, Mitgliederversammlung) und unserem wissenschaftlichen, kulturellen und zivilgesellschaftlichen Netzwerk werden wir auch in Zukunft unseren Auftrag mit Engagement und Begeisterung erfüllen, die vielfältigen Herausforderungen, die auf uns warten, meistern, und unsere Visionen in die Tat umsetzen können. 

München, am 17.11.2021 

Dr. Florian Kührer-Wielach
Direktor des IKGS