(Auszug aus der Pressemitteilung der Oskar Pastior Stiftung)
Vieles verbindet die 1981 in Breslau (Wroclaw/Polen) geborene Dichterin und Übersetzerin Dagmara Kraus mit dem 1927 in Hermannstadt (Sibiu/Rumänien) geborenen Dichter und Übersetzer Oskar Pastior.
Beider Dichtung ist vielsprachig, folgt einer Traditionslinie, die sich aus den klassischen Avantgarden vom Beginn des 20. Jahrhunderts über Surrealismus, Wiener Gruppe und Konkrete Poesie herleitet und setzt diese mit eigenwillig spielerischen, sprachkritischen und sprachphilosophischen Interventionen fort.
Auf Deutsch, Polnisch, Französisch, Englisch und in etlichen weiteren Sprachen und Intonationen spricht Dagmara Kraus und gehört so zur „Familie der Wörtlichnehmer“, von denen Oskar Pastior in seinen Frankfurter Vorlesungen behauptet, dass sie nicht im Stande seien, „Sein und Bewußtsein, dies Unding an sich“, künstlich zu trennen. So ist es dann kein Wunder, dass ihre 2019 an der FU Berlin angenommene Dissertation, angelehnt an Oskar Pastiors ersten in Deutschland veröffentlichten Gedichtband „Vom Sichersten ins Tausendste“, unter dem Titel „Vom Sichersten … ins Bläueste – Poetiken des Sprungs“ erschienen ist.
In seinem Testament hat Oskar Pastior die Einrichtung einer Stiftung verfügt, die seit 2010 den Oskar Pastior Preis an Autoren und Autorinnen vergibt, die in der Tradition der Wiener Gruppe, des Bielefelder Colloquiums Neue Poesie und der Gruppe OULIPO stehen. Der Oskar Pastior Preis ist derzeit mit 40 000 Euro dotiert und bislang an Oswald Egger, Anselm Glück und Marcel Beyer vergeben worden.
Die Verleihung findet im Juni 2025 im Literarischen Colloquium Berlin statt.
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