Banater Orgeln und Orgelbauer. Bilder einer europäischen Orgellandschaft

Vom 9.–14.6.2017 wird im Adam Müller-Guttenbrunn Haus in Temeswar (rum. Timișoara, RO) die Ausstellung „Banater Orgeln und Orgelbauer. Bilder einer europäischen Orgellandschaft“ gezeigt.
Zwischen den ersten Orgeln des Wiener Orgelbauers Johann Hencke und jenen Richard Wegensteins entfaltete sich eine fast dreihundertjährige äußerst erfolgreiche Banater Orgelbaugeschichte. Es handelte sich meist um Orgelbauerfamilien – Wälter, Josephy, Hromadka, Dangl, Wegenstein – die aus österreichischen oder böhmischen Regionen stammten. Auch heute erklingen noch Orgelwerke Banater Orgelbauer zum Lobe Gottes in vielen Ländern: in Rumänien, Serbien, Bosnien und Herzegowina, Kroatien, Ungarn, Slowakei und in der Ukraine.
Zum Lobe Gottes wurden diese Musikinstrumente auch geschaffen. Sie begleiteten fast 300 Jahre lang Freud und Leid der christlichen und jüdischen Bewohner des Banats, erklangen bei Fest- und Trauergottesdiensten, in friedlichen und kriegerischen Zeiten. Sie erklingen heute noch in deutschen, ungarischen, kroatischen, bulgarischen, slowakischen, tschechischen und rumänischen Kirchengemeinden des Banats und stehen in katholischen, evangelischen, reformierten Kirchen wie auch in jüdischen Tempeln.
Aus den Temeswarer und Arader Werkstätten gelangten die Banater Orgeln sowohl nach Budapest wie auch nach Bukarest, wurden von bedeutenden Persönlichkeiten gewürdigt, erlangten bei internationalen Ausstellungen erste Preise. Selbst Kriegszeiten haben sie überstanden – trotz der Requirierung von Prospektpfeifen um 1918 und trotz kommunistisch-atheistischer Diktatur nach dem zweiten Weltkrieg. Grund genug, sich mit diesem Thema auseinanderzusetzen.

Die Evakuierung der Deutschen aus der Slowakei 1944/45. Verlauf und Deutungen, Kontexte und Vergleich

Das Collegium Carolinum, das Forschungsinstitut für die Geschichte Tschechiens und der Slowakei veranstaltet in Kooperation mit dem Historischen Institut der Slowakischen Akademie der Wissenschaften und der Graduiertenschule für Ost- und Südosteuropastudien München-Regensburg am 28. April 2017 die Konferenz „Die Evakuierung der Deutschen aus der Slowakei 1944/45. Verlauf und Deutungen, Kontexte und Vergleich“.
Die Evakuierung und Flucht der deutschen Zivilbevölkerung aus dem östlichen Europa 1944/45 wird bis heute vornehmlich mit dem Geschehen in den ehemaligen deutschen Ostprovinzen in Verbindung gebracht. Weitaus weniger Beachtung erfuhr dagegen bisher die Entwicklung in den Staaten Ostmittel- und Südosteuropas.
Am Beispiel der Slowakei werden auf dem Workshop Planungen, Verlauf und Folgen der Evakuierung der Deutschen untersucht und in den Kontext der nationalsozialistischen Umsiedlungs- und Evakuierungspolitik eingeordnet und zudem Zusammenhänge mit den politisch-militärischen Ereignissen sowie der Arbeitskräfterekrutierung untersucht. Dabei geht es darum, das Ineinandergreifen von politisch-weltanschaulichen Prinzipien, staatlicher Regulierung, militärischer Logik und dem Agieren der Betroffenen unter den Bedingungen 1944/45 zu erfassen.
Im Rahmen des Workshops werden erste Ergebnisse des gleichnamigen, durch die Bundesbeauftragte für Kultur und Medien geförderten Forschungsprojektes vorgestellt und diskutiert. Zugleich werden die Vorgänge in der Slowakei mit den unterschiedlichen Evakuierungen aus Südosteuropa und aus dem deutsch-französischen Grenzraum während des Zweiten Weltkriegs verglichen.

Um Anmeldung bis 24.4.2017 wird gebeten: Post.cc@collegium-carolinum.de

Reformatio Transilvaniae 500 – Sakrale Räume und Symbole im Wandel

Das Teutsch-Haus zeigt aktuell die Ausstellung „Reformatio Transilvaniae 500 – Sakrale Räume und Symbole im Wandel“. Beabsichtigt ist eine Darstellung des reformationsbedingten Wandels der liturgischen Ausstattung, einschließlich der räumlichen Metaphorik, ausgehend von der politisch hart umkämpften Abendmahlslehre und -praxis der nachmaligen Evangelischen Kirche A.B. Reproduzierte Urkunden und deren zweisprachige Regesten machen die politischen und die dogmatischen Herausforderungen des 16. Jahrhunderts nachvollziehbar, suggestive Exponate stehen für die kostbaren geistlichen Inhalte. In der Präsentation des thematischen Duktus der Ausstellung kommt die Zusammenarbeit mit dem Siebenbürgischen Museum Gundelsheim zum Tragen.

Der Eintritt ist frei.