Im Rahmen des Jour Fixe Kulturwissenschaften des Instituts für Kulturwissenschaften und Theatergeschichte der Österreichischen Akademie der Wissenschaften stellt IKGS-Direktor Florian Kührer-Wielach sein Projekt „Altösterreich am Ende? Eine deutsch-österreichische Entflechtungsgeschichte“ vor. Es widmet sich einem zentraleuropäischen Entflechtungsprozess ab 1918 aus einer „altösterreichischen“ Perspektive. Im Mittelpunkt stehen dabei deutschsprachige/deutsche Gruppen, die ihre Lebenswelt in der Donaumonarchie hatten, jedoch nach dem Ersten Weltkrieg außerhalb der österreichischen Grenzen lebten bzw. leben.

„Das Österreichische“, „das Deutsche“ sowie das ethnoregional-konfessionelle „Eigen-Sinnige“ werden dabei als volatile, teils sich überschneidende, teils konkurrierende Konzepte zugeschriebener Zugehörigkeit verstanden, die sich in ihrer (wechselnden) Beziehung zu staatlichen, kulturellen wie sprachlichen „Heimaten“ ausdrücken. Dieser eng mit den Gewaltereignissen und Migrationsprozessen des „langen“ 20. Jahrhunderts verbundene Entflechtungsprozess wird mittels einer historischen Diskursanalyse nachvollzogen.

Zeit:
25. Mai 2023, 16:30 Uhr – 18:00 Uhr, Wien

Ort:
Museumszimmer der ÖAW
Dr. Ignaz Seipel-Platz 2
1010 Wien